Neues aus der Presse (LVZ)

  • Zitat LVZ von heute.


    Bezirksliga aufgewühlt
    Taucha akzeptiert Punktabzug, LVB dagegen nicht / Fusion zwischen TuS und FC International offenbar vom Tisch


    Leipzig. Trotz Winterpause ist ordentlich Bewegung in der Bezirksliga-Tabelle. Wie bereits gestern vermeldet, droht den Fußballern der SG LVB eine Neun-Punkte-Abzug (nebst 600 Euro Strafgeld) wegen nicht erfüllten Schiedsrichter-Solls. Das würde die Leipziger vom 11. auf den 14., sprich letzten Platz zurückwerfen. Routinier Thomas Goly nimmt es sportlich und entgegnet trotzig: "Dann müssen wir in der Rückrunde eben drei Siege mehr einfahren, um das auszugleichen."
    Da das aber mit Sicherheit nicht einfach werden dürfte, ist Fußball-Abteilungsleiter Steve Büchner für seine SG LVB gegen das Sportgerichts-Urteil erst einmal in Berufung gegangen. Es ist also noch nicht rechtskräftig.
    Anders sieht das bei der SG Taucha aus. Der aktuelle Bezirksliga-Dritte verlor vor dem Sportgericht neben 400 Euro Strafgeld plus Verfahrenskosten aus dem gleichen Grund Punkte, allerdings nur drei. Dieses Urteil ist schon rechtskräftig und wird in die Tabelle eingerechnet, weil die Tauchaer auf eine Berufung verzichteten. "Ich war es einfach müde, mich darum weiter mit dem Sächsischen Fußball-Verband zu streiten", kommentiert SGT-Vereinschef Achim Teichmann die Entscheidung. "Freilich halte ich es für den falschen Weg, die Vereine einfach immer nur abzustrafen, statt ihnen bei der tatsächlich sehr schwierigen Suche nach Schiedsrichtern endlich wirksam zu helfen." Tröstlich dürfte für die Parthestädter sein, dass sie trotz des Punktverlusts aktuell keinen Tabellenrang einbüßen.
    Von der harten Punktstrafe für LVB würde nicht zuletzt TuS Leutzsch profitieren, denn die Mannschaft von Trainer Christian Heise wäre damit die rote Laterne los und nicht mehr Schlusslicht. Doch die Leutzscher wühlt in diesen Tagen ein ganz anderes Thema weit mehr auf. Die im Raum stehende Fusion mit dem vor Monaten neu gegründeten FC International Leipzig (LVZ berichtete) kommt offenbar nicht zustande. Der durch die Beschwerden von Eltern aufgeschreckte Ehrenrat des TuS Leutzsch spricht sich deutlich gegen die "Hochzeit" aus. In einem Beschluss zu dem Thema fordert das Gremium Vereinspräsident Uwe Schwarze unter anderem auf, alle "Aktivitäten hinsichtlich der ... Überleitung einzelner (Nachwuchs-)Mannschaften zum FC International sofort einzustellen ..."
    Im gleichen Papier verlangt der Ehrenrat die Amtsenthebung des sportlichen Leiters Dietmar Jähnig mit sofortiger Wirkung, weil er - so der Vorwurf - gegen die Interessen des Vereins gehandelt habe. Jähnig entgegnet: "Ich habe dem Verein nicht geschadet." Und Schwarze verweist darauf, dass seitens des FC International die Kooperationsgespräche beendet wurden.
    Ex-Profi Heiner Backhaus, einer der Vertreter des Projektes FC International, wundert sich über die Aufregung: "Unsere diesbezüglichen Überlegungen haben wir ja nicht allein angestellt, wollten und wollen auch niemandem etwas wegnehmen, sondern den Nachwuchs fördern." Dies könne man auch woanders tun. Frank Müller

  • LVZ vom 21.01.2014


    Herr Rettig illert nach Leipzig
    Ein DFL-Mann entdeckt Webfehler in der RB-Turnhose / Zweitliga-Lizenz eher weniger in Gefahr


    Leipzig. Am 14. September 2011 sorgte die LVZ mit "Die Roten Bullen und der Ritt auf den DFB-Paragrafen" für erhöhten Blutdruck im Reich des Red-Bull-Milliardärs Dietrich Mateschitz. Tenor des Artikels: Vereinsstruktur und Machtverhältnisse beißen sich mit den Zulassungstatuten des DFB, die RB-Drittliga-Lizenz wackelt. Auch 2014 ist das Thema Lizenz eines. Oder doch nicht?
    2011 saß Peter Pacult auf der Trainerbank, hieß der Sportdirektor Wolfgang Loos. Hinter den Kulissen fanden Gespräche zwischen dem DFB und der RB-Führungsetage statt. Es ging um trockene Paragrafen des Vereinsrechts. Und um Emotionen. Um das Bewahren von Traditionen. Für heimelige Vereinsmeierei ist im auf Erfolg getrimmten RB-Konstrukt kein Platz...
    Aber bietet der etwas andere Club tatsächlich Angriffsfläche, die die Zweitliga-Lizenz gefährdet? Im Rahmen eines Fan-Kongresses in Berlin war RB jetzt Mode. Andreas Rettig (Geschäftsführer der Deutschen Fußball-Liga DFL) hieß Sponsoren und Investoren im deutschen Fußball grundsätzlich "herzlich willkommen", reckte aber den Zeigefinger. "Sofern sie sich an die Spielregeln halten."
    Eine Spielregel lautet laut Rettig: Eintrittsbarrieren für Mitglieder dürfen nicht sein. "Da schauen wir genau hin." Sie schauen nach Leipzig.
    Problem für die adleräugigen Ordenswächter: Weder im Vereinsrecht noch in den DFL-Statuten finden sich belastbare Vorschriften zu den Themen Mitgliederanzahl (die Gründung eines Vereins erfordert mindestens sieben) und Mitgliederbeitrag.
    Die Rasenballer verlangen einen Eier abschreckenden jährlichen Mitgliedsbeitrag von 800 Euro. Bei Bayern München sind 30 bis 60 Euro fällig. Bisher ist der Kreis der RB-Mitglieder ein handverlesener, umfasst neun (!) Männlein/Weiblein. Die Bayern haben 223985 Mitglieder.
    Man sei "nicht der klassische und traditionelle Mitgliederverein", lautet dazu die Lesart aus den heiligen Hallen der Roten Bullen. Mitbestimmung durch Mitglieder? Nicht mit mir, sagt sich Dietrich Mateschitz. Wer die Kapelle bezahlt, bestimmt die Musik.
    Auch auf die in der Bundesliga beschränkte Macht von Investoren bezog sich Rettig. "Wir stehen klar zur 50+1-Regel." Wehen an dieser RB-Front böige Winde? Eher weniger. Falls RB aufsteigt, geht der Club als eingetragener Verein in die 2. Liga. 50+1 greift beim "e.V." ins Leere. Wenn die Rasenballer eines fernen Tages die Profiabteilung in eine Kapital-Gesellschaft überführen, gibt es Mittel und Wege, die 50+1-Regel nicht zu verletzen. Im Übrigen steht die auf tönernen Füßen, kollidiert mit Kartellrecht und EU-Recht. Eine gerichtliche Auseinandersetzung will bei der DFL kein Mensch.
    RB steigt auf und bleibt sitzen? Ding der Unmöglichkeit. Guido Schäfer

  • LVZ vom 20.01.2014


    Leipzig. Für Fußball-Landesligist Sachsen Leipzig vollzog sich der Auftakt zur Rückrunde ziemlich holprig. Zwar wird seit vorigem Montag wieder trainiert, doch das Testspiel bei Oberligist Chemnitzer FC II mussten die Grün-Weißen aus Personalnot absagen. Etliche Spieler seien beruflich verhindert, krank oder angeschlagen, verlautete aus Leutzsch. "Das ist Mist, aber es bringt ja auch keine Erkenntnisse, mit einer Rumpftruppe anzutreten", erklärte gestern SG-Vorstand Jamal Engel und widersprach Gerüchten, einige Spieler befänden sich im "Streik". Da sich zum Beispiel Christian Kotzbau abgemeldet hat und Christian Schmedtje verletzt ist, hat die SG derzeit keinen Torwart. Der langzeitverletzte Torjäger Andy Müller trainiert zwar wieder mit, mochte aber noch nicht spielen. "Zweikämpfen will ich vorerst aus dem Weg gehen", betont der 32-Jährige. Als Neuzugang steht bislang nur Oliver Hrenecek (25) vom TuS Holzkirchen aus der bayerischen Landesliga im Aufgebot. "Mit allen anderen Kandidaten ist leider noch nichts fest", sagt Engel zum Transferstand. Das Zeitfenster für Spielerwechsel ist bis zum 31. Januar offen. Der nächste Test folgt am Sonnabend, 14 Uhr, bei Erzgebirge Aue II. F. M.