Bund bewilligt Millionen für Sanierung des Leipziger Kunze-Sportparks
Im Finanzausschuss des Bundestages gab es am Mittwoch grünes Licht für millionenschwere Sanierungsmaßnahmen im Alfred-Kunze-Sportpark des Oberligisten Chemie Leipzig.
Leipzig. Fußball-Oberligist BSG Chemie Leipzig kann sich bei der Sanierung seines Stadions über eine kräftige Finanzspritze der Bundesregierung freuen. Im Rahmen eines Förderprogramms für kommunale Sport- und Kulturstätten wurden am Mittwoch in Berlin insgesamt 2,25 Millionen Euro für den Alfred-Kunze-Sportpark bewilligt. Dazu kommen weitere 2,25 Millionen Euro Eigenmittel der Kommune, die bereits vom Stadtrat abgenickt worden waren. Letztlich fließen somit insgesamt 4,5 Millionen Euro in den kommenden Monaten nach Leutzsch. Ein Quantensprung für den Fünftligisten.
Unterirdische Erneuerung dringend nötig
Schicke 3D-Modelle, auf denen die Investitionen schon zu sehen sind, gibt es allerdings nicht. Denn weder ist der Bau von raumgreifenden ViP-Logen, noch von neuen Tribünensitzen oder von modernen Trainingsplätzen geplant. Es wird auch keinen Damm-Durchbruch im Leutzscher Holz für einfacheren Zugang zum Ultrablock geben. Stattdessen soll das Geld weitgehend unspektakulär für die Instandsetzung der maroden Leitungen im Boden des 38.000 Quadratmeter großen Areals verwendet werden. Und die ist dringend notwendig.
Denn seit Jahren geht im Kunze-Sportpark jeden Tag mehr Wasser verloren als letztlich am Hahn ankommt. Nachdem Chemie Leipzig mit tatkräftiger Hilfe seiner Fans bereits Familienblock, Geschäftsstelle, Holztribüne und Sporthalle sanieren konnte, suchten Verein und Stadt Leipzig nach Wegen, auch die unterirdische Erneuerung angehen zu können. Aufgrund des hohen Finanzbedarfs erst ohne Erfolg. Dann kam im vergangenen Jahr ein kurzfristig anberaumtes Förderprogramm aus dem Bundesamt für Bauwesen wie gerufen, weil darin explizit Projekte in Sport- und Kulturstätten gefordert werden, die den Klimaschutz verbessern.
Alfred-Kunze-Sportpark als Kernsportstätte
Unterstützend kam hinzu: Im Vorfeld hatte die Leipziger Ratsversammlung bereits Planungsmittel bereitgestellt, so dass das Sanierungskonzept schon fertig in der Leutzscher Schublade lag. Das dürfte den Bewilligungsprozess in Berlin erleichtert haben. „Die Entscheidung ist eine gute Botschaft für die Stadt Leipzig und insbesondere für den Alfred-Kunze-Sportpark“, sagt Christopher Zenker. Der Leipziger SPD-Fraktionschef macht sich seit Jahren für Sanierung des ehrwürdigen, inzwischen fast 100 Jahre alten Stadions stark und war Mitinitiator der Förderanträge bei Bund und Kommune. „Die Grundlage für die Zukunftsfähigkeit des Alfred-Kunze-Sportparks sind intakte und moderne Strom-, Wasser-, Abwasser- und Gasleitungen“, sagte er am Mittwoch. Ohne diese könnten auch künftige Bauabschnitte, wie ein geplanter neuer Sozialtrakt, das Flutlicht – für das die Fanszene seit Monaten sammelt – oder auch ein Kunstrasenplatz nicht realisiert werden. „Mit der Entscheidung wird jetzt auch die klare Botschaft gesendet: Wir wollen den Alfred-Kunze-Sportpark als eine Kernsportstätte für Leipzig-Altwest und angrenzende Gebiete weiterentwickeln“, sagte Zenker.
Bei Chemie Leipzig war die Freude am Mittwoch entsprechend groß: "Die Mittelfreigabe ist zwingend notwendig für den Erhalt des Alfred-Kunze-Sportparks als Sport- und Begegnungsstätte im Leipziger Westen", sagte Vereinssprecher René Jacobi gegenüber der LVZ. Der Antrag der Stadt Leipzig sei ein Willensbekenntnis, in die Zukunft des Sportparks und unser Vereinsleben zu investieren. "Die heutige Entscheidung des Bundes eine weitere Bestätigung, die projektierten und unumgänglichen Sanierungen schnellstmöglich umzusetzen", so Jacobi weiter
Nicht zuletzt werden auch noch andere Leipziger Sportstätten wohl von der Entscheidung des Bundes profitieren – zumindest indirekt. Für den Fall, dass Chemie beim Schöpfen aus dem insgesamt 200 Millionen Euro schweren Fördertopfes leer ausgegangenen wäre, sollten Mittel des Freistaates einspringen, erklärt Dirk Panter, SPD-Fraktionschef im Dresdner Landtag. „Dadurch können wir die Landesmittel, die dafür vorgesehen waren, an anderen Stellen für die Leipziger Sportinfrastruktur einsetzen." Die permanent wachsende Messestadt sei nicht in der Lage, den Investitionsbedarf für ihre Sportstätten allein zu decken. Dafür bedürfe es weitere finanzielle Unterstützung von Bund und Freistaat, betonte der Sozialdemokrat.
Quelle: https://www.sportbuzzer.de/art…ipziger-kunze-sportparks/