Perfektes Timing. Als Alexander Bury im letzten Heimspiel des Jahres den 1:1-Ausgleich für Chemie Leipzig gegen Wacker Nordhausen schoss, war das Kamerateam der ARD-Sendung Sportschau Thema gerade im Familienblock des Alfred-Kunze-Sportparks.
Leipzig. Eingefangen hat Kameramann Paul Bentzen dort, wie ein junger Vater, in schnellen Schritten den Blockzaun enterte und in den Leutzscher Nachmittagshimmel jubelte. Echte Emotionen, echter Fußball, so der Schluss der ARD-Kollegen. In Leipzig-Leutzsch haben sie vor Wochenfrist den Unterschied zum durchkommerzialisierten Bundesliga-Alltag gesucht. Und gefunden, wie Redaktionsleiter Simon Huber aus Hamburg bestätigt: „Chemie ist mittlerweile der Gegenentwurf zu sehr vielen anderen Vereinen aus den oberen Fußballligen. Mit BSG-Spieler Benjamin Schmidt, Sicherheitschef Marc Walenta und einigen Fans, die wir rund um den Spieltag begleitet haben, können wir im Film ein Stück in diese Welt eintauchen.“
Am späten Dienstagabend gegen 23.45 Uhr, direkt nach der Bundesligaberichterstattung, läuft die einstündige Sendung Sportschau Thema in der ARD. Mit Moderatorin Jessy Wellmer diskutieren unter anderem Bild-Kolumnist Alfred Draxler und der streitbare Fußballmanager Andreas Rettig. Neben dem Beitrag über Chemie ist zudem eine Geschichte zum Hertha BSC-Investor Lars Windhorst zu sehen. Dazu werden englische Fußballfans begleitet, die lieber Bundesliga als Premier League schauen. Pikant: Ein Zukunftsforscher beschäftigt sich mit der fortschreitenden Kommerzialisierung und stellt dabei RB Leipzig ein herausragendes Zeugnis aus.
Die Fußballstadt Leipzig, sowohl aus Sicht der Romantiker als auch mit Perspektive der Heuschrecken ganz vorn dabei. Nur in Probstheida gucken sie in die Röhre. Aber so sind die Lok-Fans am Mittwoch immerhin ausgeschlafen. Schließlich endet der lange Leipziger ARD-Fußballabend erst weit nach Mitternacht.
Rainer Kelch
Quelle: Sportbuzzer