Regionalliga Nordost 2020/2021

  • Profi-Gehälter in der Amateurliga


    In den Spitzenclubs der Regionalliga Nordost verdienen Profispieler im Durchschnitt bis zu 6.500 Euro brutto im Monat – zehnmal so viel wie bei den Amateurvereinen.

    Der Chemnitzer FC führt sich auf wie ein Spielsüchtiger am Roulettetisch. Wenn das Geld knapp wird, und das ist im einstigen Karl-Marx-Stadt mittlerweile Dauerzustand, ist es Zeit, wieder all-in zu gehen. In Chemnitz scheint man es für eine gute Strategie zu halten, Löcher in der Vereinskasse mit verheißungsvollen Neuzugängen und der Hoffnung auf sportlichen Erfolg zu kaschieren. Nach dem zweiten Abstieg aus der 3. Liga in drei Jahren soll es einmal mehr mit einer gut bezahlten Profitruppe zurück nach oben gehen.

    Die Wette auf die Zukunft ist riskant. Das Insolvenzverfahren, das vor mehr als zwei Jahren eröffnet wurde, läuft noch immer. Um es abzuschließen, sind kurzfristig 450.000 Euro nötig. Andernfalls bliebe der Schuldenberg unverändert bestehen – und dürfte den Karl-Marx-Nischel bald als Chemnitzer Wahrzeichen ablösen. Davon abgesehen scheint es aber kein Problem zu sein, für die Mission Wiederaufstieg einen Millionenetat aufzustellen. Daran hat offenbar auch die Corona-Krise nichts geändert. Von der Taktik „Alles oder nichts“ mag man in Chemnitz besonders besessen sein, aber in der Regionalliga Nordost ist das kein Alleinstellungsmerkmal.

    Diese Liga ist sonderbar. Fernab überregionaler Aufmerksamkeit und des großen Geldes geht es in der Regionalliga Nordost um existenzielle Fragen. Für Vereine, Spieler wie Fans ist das Niemandsland zwischen Profi- und Amateurfußball eine ewige Gratwanderung – zwischen Aufstiegsambitionen, von denen es mitunter nicht weit ist bis zu institutionalisiertem Größenwahn, und sportlicher Bescheidenheit, wobei jederzeit der Absturz in die Bedeutungslosigkeit droht.

    Beim Chemnitzer FC plant man für die neue Spielzeit mit einem Etat von zwei Millionen Euro für die erste Mannschaft. Zumindest finanziell sollte das für einen Spitzenplatz reichen. In den vergangenen Spielzeiten konnten die Top-Teams über ähnliche Summen verfügen. Als es in der Sommerpause 2019 bei Energie Cottbus darum ging, eine aufstiegsreife Mannschaft zusammenstellen, forderte der damalige Trainer Pele Wollitz 2 bis 2,5 Millionen Euro – allein für die erste Mannschaft. Die Teams von Lok Leipzig, Rot-Weiß Erfurt und Wacker Nordhausen, allesamt Profimannschaften, sollen in der Saison 2019/20 ähnlich gut ausgestattet gewesen sein. Carl Zeiss Jena, neben Chemnitz zweiter Drittligaabsteiger aus dem Nordosten, plant in der neuen Saison für die erste Mannschaft mit 1,5 Millionen Euro.

    Wer in der Regionalliga nicht ein paar Millionen auftreiben kann, braucht es also gar nicht erst zu versuchen mit dem Aufstieg. Was es für ein Wagnis ist, im viertklassigen Fußball mit diesen Summen zu hantieren, zeigt der tiefe Fall von Rot-Weiß Erfurt und Wacker Nordhausen. Die insolventen Erfurter rechneten nach dem Abstieg in die Regionalliga 2018 sogar mit 3,5 Millionen Euro – allerdings für den gesamten Verein. Und bei den ebenfalls bankrotten Nordhäusern stehen Forderungen in Höhe von sage und schreibe elf Millionen Euro nur eine Million Euro an Vermögen gegenüber. Wie es dazu kommen konnte, können allein Gips-Millionär Carlo Knauf und Wackers Ex-Präsident Nico Kleofas erklären. Es scheint so, als wäre der unterklassige Fußball nicht nur ein lukratives Betätigungsfeld für Insolvenzverwalter, sondern auch für geltungsbewusste Glücksritter mit Hang zu krimineller Energie.

    Ein mit Geld vollgepumpter Kader allein garantiert jedenfalls noch keinen Aufstieg, ja, noch nicht einmal einen Spitzenplatz. Wieviel die Nordost-Regionalligisten für ihre Spieler ausgeben, ist schwer zu ermitteln. Und selbst wenn alle Vereine so freimütig mit ihren Zahlen umgingen wie Chemnitz, Cottbus oder Jena, wäre ein Vergleich schwierig. Ausgegliederte Kapitalgesellschaften sind dazu verpflichtet, ihre Jahresabschlüsse offenzulegen. Aber bei den reinen Amateurclubs können im Zweifel wohl nicht einmal die Vorstände beziffern, wieviel ihre Spieler tatsächlich verdienen. Nicht selten werden sie direkt von Sponsoren finanziert, in klassische Jobs vermittelt oder mit Sachzuwendungen entlohnt, wie Wohnung, Auto oder Bierkisten.

    Jedenfalls sind es neben den ganz großen Vereinen vor allem die kleinen, die bereitwillig übers Geld reden. Bei Lichtenberg 47, Optik Rathenow oder mit Abstrichen auch Babelsberg 03 war in der vergangenen Saison bei Etats von jeweils um die 300.000 Euro für Profikicker nicht viel zu holen. Fußball wird hier zum Nebenjob, tagsüber geht es ins Büro, zum Außendienst oder in den Hörsaal.

    Es grenzt an einen unauflösbaren Widerspruch, dass diese Feierabendtruppen mit den für Viertligaverhältnisse hochdotierten Fußballprofis sportlich streckenweise gut mithalten können. Sofern die zwei Millionen Euro in Chemnitz vollständig in Spielergehälter fließen, stehen bei einem 22er Kader pro Vollprofi und Monat ungefähr 7.500 Euro zur Verfügung. Abzüglich der Lohnnebenkosten für den Arbeitgeber würde sich daraus ein Durchschnittsgehalt von rund 6.500 Euro brutto ergeben – etwa zehnmal so viel wie in Lichtenberg oder Rathenow.

    Auch die Spieler der BSG Chemie Leipzig brauchen angesichts eines überschaubaren Nebenverdiensts viel Hingabe und Leidenschaft, um ihre Knochen für Verein und Fans hinzuhalten. Bei Tom Nattermann, der sich selbst noch im vergangenen Jahr zum „Chemiker“ mit „grün-weißem Herz“ erklärte, ging die Liebe nicht weit genug. Trotz eines Angebots aus Leutzsch unterschrieb der Ex-Babelsberger lieber bei Erzrivale Lok Leipzig. Der Corona-Meister ist auch nach dem Scheitern in der Aufstiegsrelegation offenbar potent genug, Spieler mit attraktiven Gehältern zu locken, allen anderslautenden Beteuerungen zum Trotz. Das großangelegte Stühlerücken in Probstheida gibt jedenfalls kaum Anlass zu glauben, dass dort deutlich weniger Geld ausgegeben wird als zuvor.

    Die Regionalliga Nordost ist eine Zwei-Klassen-Gesellschaft. Es gibt eine Handvoll Teams mit großer Fanbasis, die unbedingt hoch wollen: der Chemnitzer FC, Energie Cottbus, Carl Zeiss Jena und Lok Leipzig. Im Kampf um den einzigen Aufstiegsplatz 2021 werden auch die ambitionierten Hauptstadt-Mannschaften VSG Altglienicke, Viktoria Berlin und Berliner AK mitreden wollen. Diese Vereine sind Blackboxes, was ihre Finanzen angeht. Mit Blick auf Transfers und Kader sollte aber klar sein, dass in Berlin ganz gut gezahlt wird – auch wenn die Spiele dieser Mannschaften nahezu unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden. Das gilt auch für die Zweitvertretung von Hertha BSC. Die Hertha-Bubis können auf die hervorragende Bundesliga-Infrastruktur zurückgreifen. Am Geld fehlt es keineswegs, schon gar nicht in Zeiten des millionenschweren Engagements der Tennor-Gruppe um Investor Lars Windhorst, wohl aber an Ambitionen: Herthas Zweite fühlt sich wohl in der Regionalliga und will es nicht auf einen Aufstieg ankommen lassen.

    Auch bei den übrigen Clubs geht es vor allem darum, die Liga zu halten. Die Mittel sind meist bescheiden, aber nicht überall. Zum Überraschungsteam könnte der ZFC Meuselwitz werden. Die Zipsendorfer, die sich ehrlicherweise besser in Betriebssportgemeinschaft Bluechip umbenennen sollten, stehen wie kein anderer ambitionierter Verein in Thüringen für finanzielle Solidität und hohe Zahlungsmoral, was gerade in Corona-Zeiten ein gutes Argument bei Vertragsverhandlungen sein sollte. Der Gesamtetat liegt bei rund einer Million Euro, zwei Drittel davon werden für den Regionalliga-Fußball aufgewendet.

    Am Ende werden sich die zum Teil beträchtlichen Investments in Spielerbeine nur für einen Verein mit dem Aufstieg bezahlt machen. Die neue Saison wird eine in jeder Hinsicht außergewöhnliche, nicht nur, weil das Teilnehmerfeld so stark und attraktiv wie niemals zuvor ist. Die kommenden Monate werden im Zeichen der vielen Ungewissheiten der Corona-Krise stehen. Wenn es nach den zahlreichen Insolvenzen der vergangenen Jahre ausgerechnet in dieser Saison keine weiteren Pleiten geben sollte, wäre das eine Sensation.



    Quelle: ChemischesElement.de

  • Ab Montag Phase Zwei im Dauerkartenverkauf!

    Liebe Chemiefans, wie angekündigt endet heute Nacht die erste Phase des Dauerkartenverkaufs für die neue Regionalligasaison 2020/21. Das bedeutet natürlich ganz klar, dass danach die zweite Phase folgt. In dieser zweiten Phase des Verkaufs sind nun die Mitglieder unserer BSG Chemie Leipzig an der Reihe und dürfen ihre Dauerkarte erwerben. Ab 0 Uhr geht‘s los!

    📍 Wo gibt es die neuen Dauerkarten? Die Dauerkarten gibt es nur online im neuen Online-Ticketshop: Link: https://www.etix.com/ticket/k/9610047?cobrand=BSG

    💵 Wieviel kosten die Dauerkarten in der zweiten Phase des Verkaufs? In der Phase Zwei erhalten alle, die eine Dauerkarte erwerben, noch ca. 5% Rabatt auf den regulären Kartenpreis. Dies sind folglich die Preise ab Montag: Stehplatz: 155 / 120 EUR (Vollzahler / ermäßigt) Familienblock: 155 / 120 EUR Dammsitz: 200 / 165 EUR Tribüne: 265 / 220 EUR VIP: 815 EUR Kategorie Stehplatz: Der Zutritt zum Bereich „Familienblock“ ist mit diesem Ticket nicht möglich. Kategorie Familienblock: Die Tickets für den Familienblock sind nur für Familien mit Kindern gedacht und haben auch für die Kategorie Stehplatz bzw. Norddamm Gültigkeit.

    ❓ Was sind die Rahmenbedingungen? Kaufberechtigt ab 27.07. bis 02.08. sind zusätzlich zu den Dauerkartenbesitzern der Vorsaison unsere Vereinsmitglieder. Sollten Spiele unter Ausschluss der Öffentlichkeit oder unter Limitierung der Zuschaueranzahl stattfinden müssen, erhalten Inhaber der Dauerkarte auf Antrag eine anteilige Rückerstattung des gezahlten Ticketpreises, wenn ihre Ticketnummer höher als die Gesamtanzahl zulässiger Zuschauer im Alfred-Kunze-Sportpark ist. Die Vergabe der Ticketnummern erfolgt in Reihenfolge des Bestelleingangs. Dauerkarten sind personalisiert und nicht übertragbar. Anspruch auf Ermäßigung haben: Schüler, Azubis, Studenten, Rentner, Erwerbslose, Schwerbehinderte (eine Begleitperson kostenlos) sowie Bundesfreiwilligendienstleistende. Kinder unter 8 Jahren erhalten freien Eintritt. 💳 Wie funktioniert das mit der Berechtigung und dem Rabatt? Dauerkarteninhaber: Benutzt die Kundennummer auf der Dauerkarte der letzten Saison, die ihr über dem Strichcode findet. Beispiel: BSGE640-1 Vereinsmitglieder: Benutzt eure Mitgliedsnummer+Nachname. Beispiel: 1964Mustermann

    ❗️ Bitte beachten: Im Bestellprozess ist es möglich, in einem separaten Feld eine Spende für die BSG zu tätigen. Vielen Dank im voraus.


    https://www.chemie-leipzig.de/…ei-im-dauerkartenverkauf/

  • Daumen drücken für das chemische Hygienekonzept

    By Chemie Leipzig 31. Juli 2020



    Heute hat unser Verein das Hygienekonzept für die Heimspiele der kommenden Regionalliga-Saison 2020/21 offiziell beim Gesundheitsamt eingereicht. Wir bedanken uns in diesem Zuge ganz ausdrücklich bei allen zuständigen Stellen, Firmen und Ämtern für die Zuarbeit beziehungsweise Zusammenarbeit!

    Damit heißt es nun für uns alle: Daumen drücken! Zu den Einzelheiten des Konzeptes wollen wir uns aber erst dann äußern, wenn alles in trockenen Tüchern ist – bitte habt dafür Verständnis und noch Geduld. Vielen Dank!

    Unterdessen können wir bei den Dauerkarten einen neuen Zwischenstand vermelden: Bereits 1300 Dauerkarten für die kommende Saison habt ihr gekauft. Das ist wirklich phänomenal, auch dafür bedanken wir uns herzlich!

    Deshalb aber der Aufruf: Noch bis Sonntag haben alle Vereinsmitglieder und Dauerkartenbesitzer der Vorsaison das exklusive Recht auf den Dauerkarten-Vorverkauf. Unsere Empfehlung: nutzt dieses Recht! Alle Infos findet ihr hier auf der Homepage. Auch wenn wir alle gemeinsam ab heute die Daumen drücken, im Ernstfall würde es lauten: Wer zuerst seine Dauerkarte erworben hat, hat den Vorrang. Bitte denkt daran!

    Allen, die schon kaum noch erwarten können, dass die Dauerkarte endlich im Briefkasten liegt sei versichert: die Dauerkarten werden rechtzeitig vor dem ersten Spiel versendet. Keine Sorge!

    Ansonsten biegen wir nun alle gemeinsam auf die heiße Phase der Saison-Vorfreude ein. Noch 15 Tage bis zum Auftakt gegen den BFC!


    http://www.chemie-leipzig.de

  • In 2 Wochen geht die Saison los und ich weiss ja nicht ob ich es irgendwo überlesen habe, aber haben die Alten Herren des NOFV denn schon eine Abstiegsregel bekanntgegeben? Wieviel Teams steigen im Normalfall ab wenn keiner aus der 3.Liga herunterkommen sollte?

  • Ihr und noch 3 andere ,wahrscheinlich Bischofswerda ,Rathenow und hoffentlich B03.:cool:

    Danke. Dinge die du gäckerst treten am Ende nicht ein. Euer Derbysieg, unser Abstieg, euer Aufstieg. :lol:

    Mach bitte so weiter mit deinen Vorhersagen!


    P.S. Bevor wir absteigen, geht eher Lok in die Insolvenz.


    DEFENS

    Maximal 4 Absteiger.

  • Am 15.12.2018 haben wir gegen Traktor Dösen daheim 0:1 verloren.

    Ich weiß nicht, auf was du hinaus willst Bikeropa.

    Bleib doch mal sachlich und geschmeidig.

  • Man schaue sich die Gesamtbilanz aller Derbys an und schweige .

    Dafür das ihr seit Mitte der 70er bis Ende der 90er sportlich absolut überlegen wart, könnte die Bilanz klarer sein. Ab 1999 gab´s dann mal wieder öfter vor den Ballon. Außerdem hattet ihr ursprünglich, den chemischen Irrungen und Wirrungen geschuldet, mehrere Jahre Zeit um euren Vorsprung als Gesamtverein zu nutzen, sportlich als auch fantechnisch. Halten wir fest. Stand jetzt hat euch Chemie sportlich fast eingeholt, auf Fanebene ebenfalls und optisch bzw. was den Support angeht war man euch schon ewig überlegen. Gut, in Sachen Klopperei habt ihr mit euren 50 gezüchteten Sportochsen aus Käfighaltung schon noch einen Vorsprung aber die kosten eher Geld als das sie dem Verein Geld bringen. Und ein paar Sponsoren mehr werdet ihr auch haben. Die braucht ihr auch bei euren Finanzlöchern, welche es reißt, wenn von eurer Aufstiegsvision nichts übrig bleiben wird. Unterm Strich seid ihr nur noch in wenigen Punkten überlegen und habt aus euren Möglichkeiten bzw. eurem Vorsprung seit der Insolvenz des VfB nicht wirklich viel gemacht. Außer der Tatsache das es euch noch gibt und ihr weiterhin nur die große Fresse aber eher wenig dahinter habt. Die Hälfte eurer Mitglieder weiß wahrscheinlich nicht mal das sie einen Mitgliedsausweis von Lok besitzen.


    An deiner Stelle würde ich lieber schweigen. Eine Erfolgsgeschichte liest sich anders.