Habe den Artikel noch als Word datei auf meiner HD gefunden.
Müsste wohl so aus der Zeit um 2005 rum stammen und ist (laut letzten Angaben) ein Interview mit Th.Heier aus der damaligen Zeit.
Weiß jemand genaueres?
Jedenfalls im Nachheinein fast alles zutreffend-obwohl man damals von der RB Problematik oder dem Spielbetrieb BSG natürlich noch nichts wußte-aber die letzten Sätze sind wirklich Klasse und im N<chhinein genauso eingetroffen! :bsg:
ZitatAlles anzeigen...oder wie weit weg ist eine Fusion im Leipziger Fussball wirklich
Fusionen sind ja nichts neues im Fussball, mit Sicherheit auch nicht im Leipziger Fussball. Hat es einst die Britania99 und die Tura 1932 vorgemacht, indem sie sich Tura 1899 nannten. Allen bekannt (fast) als spätere Chemie Leipzig.Nun wollen wir hier keinen Nachhilfskurs in Sachen Vereinsgeschichte geben. Vielmehr ist es unser Anliegen, die Sache Fusion mal aus einem anderen und heutigen Blickwinkel zu beleuchten. Damals wie heute standen wirtschaftliche und politische Gründe im Vordergrund, wobei man mit Sicherheit differenzieren muss, was, wann, wo überwogen hat.
Fakt ist, dass es in Leipzig zwei etablierte Vereine gibt, die seit Jahrzehnten miteinander konkurrieren, auch wenn es zuweilen nur die Fans sind.
Fakt ist auch, dass es bis jetzt nicht zu einer Fusion gekommen ist, obwohl solche Gedanken schon ab und an einem kranken Gehirn entsprungen sind (meist aus dem anderen Verein). Mir liegen die Sprüche, „Wir sind doch alle Leipziger“ oder „Wenn wir aktraktiven Fussball in Leipzig haben wollen, muss es zu einer Fusion kommen“ ständig in den Ohren!
Es gab auch vor der Wende schon Leute, die nur einen Verein in Leipzig wollten, obwohl da alle Ober- und Unterklassigen Vereine ihre von oben bestimmte Funktion hatten.
Heute stellt sich vielmehr die Frage : sind die bescheuert die eine Fusion wollen oder steckt da gar ein System dahinter?
Von Berlin hat vor Jahren auch noch alles gesagt dass die es wegen ihrer Zersplitterung nie schaffen werden.Gibt es also hier Leute ,die damit ein wirtschaftliches oder politisches Ziel verfolgen? Die Antwort heisst eindeutig JA!
Erstens sind sie bescheuert, zweitens und drittens geht es nur um Kohle, Macht und Einfluss.
Was ist leichter als diesen Gedanken Kölmel ,Lonzen und seinen Vassalen sowie den Politikern zu unterstellen? Denn das sind die Leute ,die in Leipzig am Rad drehen, die Null Ahnung von „Fussballgeschichte“, „Traditionen“ und die Ursachen für den Hass untereinander haben.
Diese nüchternen Analytiker ,die immer wieder staunen wie viele hier zum Fussball gehen und was hier eigentlich für ein Potenzial da ist, das sie sich vor den Karren spannen können.
Da wird festgestellt,m dort sitzen 6000 und dort 2000 und es wird zusammengezählt und man kommt auf (neutrale und Landvolk eingeschlossen) auf 10000 Leipziger Fussballbegeisterte.
Stellt Euch einmal vor die spielen im Zentralstadion gegen die Retortenkinder aus München. Da kommen glatt 80000 (Landvolk und Rostocker mitgezählt). Ein Wahnsinn für einen Geschäftsmann und die Stadt Leipzig!
Das lässt sich doch vermarkten und bewerben. Leipzig, eine Fussballmetropole wie die eine oder andere deutsche Grosstadt. Die Stadt wollte mit dem Stadionneubau auch noch gleich einen drauf setzen und stimmte in den WM Taumel „2006“ ein, um an Fördergeldern, Bauaufträgen , Steuern und Mieten noch mal richtig abzufassen.
Die Dummen sind dann die Vereine, die nach der WM im Zentralstadion spielen müssen.
Und wenn sich Fussball Leipzig dann zu einzelnen Spielen auch noch spaltet in Grün-Weiss und Ockerumbra, also die Hütte nur halbvoll wird, wird erst recht alles nach einer Fusion schreien.
Rein nüchtern wirtschaftlich betrachtet wäre eine Fusion der beiden Leipziger Verein schon interessant. Die Sponsoren würden nicht mehr vor der quälenden Frage stehen, ob sie ihr Geld in Leutzsch oder Dösen reinbuttern. So würde es den gesamten oberen Leipziger Fussball erreichen, wodurch sich natürlich Werbewirksamkeit und Präsenz in den Medien erhöht. Ausserdem würden sich sicherlich auch Geldgeber aus dem Umland finden lassen. Man hätte auch die Möglichkeit, überregionale Sportförderer ins Boot zu ziehen, für die der Fußballstandort Leipzig sowieso erst wichtig wird, wenn nur ein Verein rumgurkt. Für diese Unternehmen zählt nur der Erfolg. Denen ist es doch scheißegal, ob Kalle aus Leutzsch, Kulle aus Dösen leiden kann oder nicht und warum das so ist. Am besten sieht man doch am VfB, was man mit einem soliden wirtschaftlichen Fundament veranstalten kann, mit Strukturen die funktionieren. Viele potentielle Geldgeber sagen doch heute schon, warum soll ich meine Kohle bei Chemie reinhauen, in ein Fass ohne Boden. Da wird der Ruf nach einem Leipziger Team laut, einem Verein, solide geführt wie der VfB und mit einer Sympathie und Atmosphäre wie in Leutzsch. (Die wissen natürlich nicht, dass dann kaum noch ein Chemiker zu ihrem Fußball geht, aber auf uns legen sie doch gar keinen Wert, wenn Bäuerinnen und Schulklassen vom Land von Reiseunternehmen in die Stadt gekarrt werden.)
Eine Fusion wäre bestimmt auch ein Thema für die Häuptlinge der Stadt Leipzig. Man könnte sich endlich bekennen und sich profilieren, Man könnte „gutes tun", ohne jemand zu verärgern, und sich somit Sympathien beim gemeinen Volk erkaufen. Unter dem Motto „Der Rathausweihnachtsmann schenkt den Klonen eine Stadt", könnte man das scheiß Zentralstadion dem neuen Verein in aller Ruhe aufs Auge drücken. Wenn dort eine Combo spielt, lassen sich die immensen Kosten dieser Schüssel auch viel besser rechtfertigen. Nicht zuletzt kann man sich als geeintes Fußball Leipzig auch beim DFB besser verkaufen, mit denen man ja schon lange herumklüngelt. Die Stadt wollte das Stadion sogar schon mit ABM Kräften bauen und so angeblich Arbeitskräfte scharen. Dass mit so etwas aber nur unlauteren Wettbewerb gegenüber Unternehmen betrieben wird, weil ABMler ausgebildete Leute sind, die als Arbeitslose zum Sklavendasein gezwungen werden, juckt die nicht. Auch dort geht es mehr um Profilierung, als dass es um eine wirkliche Lösung der Probleme geht. Um das durchzusetzen tut man nun so, als ob man mit den WM Plänen den Leipzigern einen Gefallen tun würde. Verärgern würde man die echten Fans, also aus Chemiker und die Lokisten. Das alles wäre aber völlig Titte, denn die könnte man ja mit gebügelten Yuppies und Ihren Blondinen ersetzen. Die könnten sich am Wochenende dann mal unter den Pöbel mischen, ein richtiges Abenteuer erleben, ohne darauf verzichten zu müssen, gesehen zu werden. Da bestünde endlich mal die Möglichkeit, zusammen mit Dumpfbacke Beckenbauer in die Bockwurst zu beißen.
Das sind alles Punkte, die aus der Sicht des Laien dafür sprechen würden, in Leipzig etwas zusammenzuwürfeln.
Indirekt beschleunigt wird solch ein Vorhaben ja schon seit längeren und leider von Leutzscher Seite, auf der man finanziell einfach nicht auf die Füße kam. Vom neuen Zentralstadion verspricht man sich hinter vorgehaltener Hand Sponsorengelder, denn es ist üblich, dass solch große und attraktiven Aufträge nur an Baufirmen vergeben werden, die dann von der eingestrichenen Kohle gleich wieder etwas in die Vereine fließen lassen. Das ist der Grund, warum das Präsidium sich bald den Kopf auskugele beim Nicken, wenn die Frage kam, ob man denn auch im neuen Stadion spielen werde. Ein cooles Springen, wie in anderen Städten, wird es in Leipzig nicht geben können, denn die Finanzlage ist so, dass sich Stadt und Verein nur für ein Stadion entscheiden können beim Investieren. Das Angebot von Kölmel stand ja schon, beide Vereine im neuen Stadion zu vermarkten. Wer profitorientiert arbeite wird über kurz oder lang um solche Gedanken nicht herumkommen. Man wird sich sagen,; in ein paar Jahren hat sich die Situation nach einer Fusion wieder beruhigt und der Retortenverein wird vom Fußballinteressierten Volke angenommen. Dann wäre das Leipziger Fußballsorgenkind FC Sachsen verschwunden und der Weg geebnet für Leipziger Fußball nach Sat1 „RAN“ 'Maßstäben. In Leutzsch wird gegolft, in Probstheida Tennis gespielt und im Zentralstadion wird gekickt. .
Wollen wir hoffen, dass es nie soweit kommt und wenn, dann fahren wir mit der Straßenbahn zur BSG Chemie Leipzig auswärts. Diesen Namen haben sich zum Glück ein paar echte Chemiker schützen lassen
(Interview mit Thomas Heier)