2. Runde im Sachsenpokal 04.09. gegen Schöneck

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    BSG Chemie trifft auf motivierte Vogtländer um Top-Stürmer Marcel Schlosser

    Der 35-jährige Marcel Schlosser – hier noch im Trikot des Chemnitzer FC – ist der Starspieler des Chemie-Gegners VfB Schöneck, der in der achtklassigen Vogtlandliga kickt.

    Der VfB Schöneck putzt sein Stadion heraus, für den Achtliga-Neuling

    wird das Pokalmatch am Sonntag (15 Uhr) vor 1000 Fans gegen

    Chemie Leipzig zum wichtigsten Spiel der Vereinsgeschichte.

    Schöneck/Leipzig. Zwischen Mühlleithen und Klingenthal liegt an der Kammloipe mitten im Wald das schöne Schöneck. 3060 Einwohner leben im staatlich anerkannten Erholungsort, auch als „Balkon des Vogtlandes“ bekannt. Hier wird sich am Sonntag (15 Uhr) für Chemie Leipzig der Vorhang zur Pokalsaison heben. Bei einem Sieg der Leutzscher und dem gleichzeitigen Erfolg des 1. FC Lok stünde drei Wochen später ein Lokalderby an.

    Am Stadtpark, wo das Stadion des VfB Schöneck 1912 zwischen beheimatet ist, herrscht pure Idylle. Die Vogtland-Hymne kommt dem Besucher sofort in den Sinn: „Mei Vugtland is doch wunnerschie, es tut nischt übersch Vugtland gieh.“ In der Stadt, deren berühmteste Söhne Rudolf Wurlitzer (der mit dem Electric Piano) und Liedermacher Kurt Demmler sind, war es diese Woche vorbei mit der Beschaulichkeit. Lkw rollten an, es klopfte und hämmerte, auf dem Gelände des kleinen Fußballvereins gaben sich die Handwerker die Klinke in die Hand.

    „Wichtigstes Pflichtspiel der 110-jährigen Geschichte.“

    „Die Vorbereitungen auf dieses Spiel sind immens. Wir bauen hier fast komplett um: separate Versorgung und Sanitäranlagen, Abtrennung des Gästeblocks – ein großer Wahnsinn!“, stöhnt Vereins-Chef Andy Anders. „Möglich ist das alles nur dank unserer Sponsoren, aus Vereinsmitteln hätten wir das nie stemmen können.“

    Das wichtigste Pflichtspiel der 110-jährigen Geschichte (O-Ton Anders) weckt große Erwartungen und sicher ein paar Siegeshoffnungen. Vor allem geht es um eine gute Außendarstellung, einen reibungslosen Ablauf und „ein tolles Erlebnis“. Die ganze Stadt fiebert mit. Die Kapazität wurde auf 1000 Zuschauer gedeckelt, der Rasen wurde eine Woche lang geschont, tschechische Rasenspezialisten waren extra zur Pflege da. Die Zusammenarbeit mit Chemie lobt Anders als „sauber, wir sind absolut happy damit. Die Kommunikation läuft wirklich gut.“ Die Gästefans sollen sich wohlfühlen.

    Starspieler des in die achtklasssige Vogtlandliga aufgestiegenen VfB ist der 35-jährige Marcel Schlosser, der lange in Chemnitz und Auerbach kickte. Auch die 38 Jahre alten Tschechen Vaclav Stipek und Jiri Jedinak sind Spieler, die schon höhere Weihen empfingen. Einige etablierte Stammspieler seien momentan verletzt, aber man nehme das „tolle Los Chemie“ voll an: „Eine riesige Herausforderung, über die wir uns sehr freuen.“

    Vereinschef anders hofft auf ein Fußballwunder

    Bei Chemie dürfte das Aufmerksamkeits-Level hoch sein, will man sich doch das große Ziel, erneut das Pokalfinale zu erreichen, nicht schon auf den ersten Metern verderben. Immerhin schlugen die Vogtländer in der ersten Runde die Kickers Markkleeberg mit 4:2 nach Verlängerung – inklusive zweiter Tore von Schlosser. Alex Bury (krank) und Tarik Reinhard (nach Verletzung im Aufbautraining) gehören bei Chemie nicht zum Kader.

    Der Traum des VfB-Vorsitzenden? „Dass alles reibungslos funktioniert. Und vielleicht ein weiteres Spiel im Pokal in drei Wochen gegen einen anderen Leipziger Verein…“ Aber das, lacht Andy Anders, sei nicht das Wichtigste. Aber: „Im Fußball gilt ja die Devise: Sag niemals nie. Aber jetzt freuen wir uns vor allem auf diesen tollen Gegner und dieses Wahnsinnsspiel!“ Damit die umtriebigen Vogtländer es am Ende wieder so halten können, wie es in ihrer Hymne schon beschrieben wird: „Vugtlänner hamm e waachs Gemüt, Vugtlänner, die sei gut. Se singe gern e fröhlichs Lied. Ja dös is lustig Blut.“

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