Chemie Leipzig - Union Berlin 06.07. 15:30 Uhr AKS

  • Das Highlight unseres Jubiläumsjahres wirft seine Schatten voraus. Für unsere Saisoneröffnung gegen den 1. FC Union Berlin am 06.07.2024 sind nur noch die Bereiche Dammsitz und Stehplatz erhältlich, alle anderen Bereiche sind ausverkauft. 900 Gästetickets wurden nach Berlin geschickt. Wie der 1. FC Union nun vermeldet, waren diese innerhalb kürzester Zeit ausverkauft. Tageskassen, sowohl für den Heim- als auch den Gästebereich, bleiben am Spieltag geschlossen.Wer sich noch ein Ticket für dieses Spiel sichern will, nutzt bitte unseren Online-Ticketshop oder unseren Vorverkauf beim Familienfest am Sonntag. Dazu öffnet die Norddamm-Kasse von 12 – 16 Uhr

  • Ein wenig Chemie-Union Geschichte der 70er und 80er (gekürzt) geschrieben von Ray Schneider 1999

    .....

    In der Bevölkerung galten die BSGen (meist alte Arbeiter- oder Traditionsvereine) als underdogs und Antipoden der SED-gesteuerten Fußballklubs. Durch diese hineininterpretierte "politische Komponente" gestalteten sich Vergleiche zwischen BSGen und Polizei-, Stasi- oder Armeeklubs oft zu politischen Veranstaltungen, bei denen unter dem Deckmantel des Sports und aus der sicheren Masse heraus politische Meinungsäußerungen möglich waren, ein symbolischer Machtkampf zwischen "unten" und "oben" stattfand.


    Folgerichtig sammelte sich um solche Vereine dann auch ein spezielles Protestpotential, bei dem das Interesse am Verein weit über den sportlichen Aspekt hinausging. Von besonderer Bedeutung waren dabei die Vereine Union Berlin und Chemie Leipzig, die sich als einzige höherklassige Teams der DDR in der eigenen Stadt mit Konkurrenzklubs wie dem BFC und dem 1. Lokomotive Leipzig konfrontiert sahen. Anhänger aus der ganzen Republik sympathisierten mit beiden Vereinen. Bei Auswärtsspielen begleiteten hunderte bis tausende Jugendliche die Teams, was folgerichtig oder gezielt zu Konfrontationen mit den staatlichen Organen und spektakulären Skandalen führte. Die Medien verschwiegen diese Vorkommnisse bewußt und sorgten somit dafür, daß es zum Kult oder zum Ausdruck der eigenen Oppositionshaltung wurde, sich zum Anhänger von Union oder Chemie zu bekennen.


    "Schlagt dem Erich Mielke die Schädeldecke ein!

    Blut soll fließen, Blut soll fließen.

    Hoch lebe die Chemie-Republik!"


    Eine pseudowestliche Fankultur aus Rebellen-, Landstreicher-, Abenteurertum entwickelte sich in der DDR zuerst bei den zwei Vereinen Chemie und Union und setzte sich bei den anderen Vereinen erst Ende der 70er Jahre durch. Eine eigene Fankultur entwickelte sich in Leipzig unter den Chemiefans aber erst Anfang der Achtziger. Dabei machte sich diese Kultur mehr an Strukturen und Formen der Selbstorganisation fest, als an Äußerlichkeiten. Die Mode der Fußballfans unterschied sich gegenüber der der anderen Jugendlichen nicht wesentlich. Schals und Fußballwesten trug man überall auf den Fußballplätzen. Die erste Punk- und Skinheadgeneration (ca. ab 1981/82), die ja öffentliche Auftritte suchte, etablierte sich in Leipzig jedoch nicht wie in Berlin beim Fußball. Dazu war die Stadt dann doch zu klein und die Szene zu mitgliederschwach. Die ersten Punks sah man etwa ab 1984 bei Chemie. Sie nahmen jedoch jahrelang nur eine Gastrolle ein, bestimmten bis nach der Wende nie wirklich das Geschehen.


    Auch die Erfindung eigener Sprechchöre und Schmählieder gegen Politiker und gesellschaftliche Organisationen war keine ausschließlich Leipziger Eigenart. Dass das ganze Stadion aber "Scheiß NVA" oder "Stasischweine" rief, war dagegen sicher nicht typisch für alle DDR-Stadien. Chemiefans, die bei Länderspielen oder EC-Vergleichen von Lok im Zentralstadion fast immer den Gegnerblock unterstützten, gaben sich fortan auch immer Mühe, die Sprechchöre so zu puschen, dass bald das ganze Stadion (live übertragen) "Nieder mit der DDR" skandierte und in Jubel ausbrach, wenn der Gegenangriff lief. Die Reaktion war dann meist, dass bei Übertragungen aus Leutzsch, der Wuhlheide oder dem Zentralstadion der Ton völlig heruntergefahren wurde.


    Traten Chemiefans auswärts in Massen auf, wie beim Gang vom Bahnhof zum Fußballstadion, dann schlugen diese Menschenzüge oft in Demonstrationszüge mit politischen Parolen gegen Staat und Partei um. Anfang der Achtziger zogen Fans regelmäßig vom Leipziger Hauptbahnhof als Demonstrationszug in die Innenstadt und mussten von der Polizei dort mühsam und vor der erschreckten Bevölkerung gewaltsam aufgelöst werden. Dem massenhaften Auftreten von Unionern und Chemiefans traten die Einsatzskräfte (gerade in der Provinz) oder die Zugbegleitungen völlig hilflos entgegen. Zu Fußballspielen bewegte man sich fast ausschließlich mit dem Zug. Schwarzfahren wurde zum Sport und mancher Transportpolizist oder Schaffner, der sich mit den Fans anlegte, wurde gedemütigt oder sogar aus dem Zug geworfen. Schließlich kam es dazu, dass die Union- und Chemiefans mit Sitzblockaden auf Kreuzungen u.ä. die Einsetzung von Sonderzügen oder Sonderwaggons erzwangen.

    1981/82 kam es zum Aufblühen einer neuen Fanclubkultur bei Chemie. Da die Fanclubs bei Chemie eigenständige Organisationen darstellten, also völlig losgelöst vom Verein und jeder staatlichen Kontrolle, wurden sie von den staatlichen Organen nicht geduldet und verfolgt, sobald sie sich öffentlich zu erkennen gaben. Einzelne Fanclubs nannten sich daraufhin VSG (Volkssportgemeinschaft) oder gaben sich Phantasienamen wie "Ortsgruppe Plagwitz". 1983 war die Anzahl der Fanclubs bei Chemie auf ca. 80 angestiegen. Den Behörden fiel es immer schwerer Argumente für das Verbot zu finden oder die Strukturen aufzulösen. Wo man von offizieller Seite keine Unterstützung fand wie es bei Union möglich war, wo man die Fanaktivitäten unter dem Deckmantel "Union-Jugendclub" laufen lassen konnte, agierte man völlig eigenständig selbst und an allen Organen und Vorschriften vorbei. Man trug unter den Chemiefanclubs jährliche Fanclubmeisterschaften mit Hin- und Rückspielen aus, organisierte überregionale Fanpokale von Freizeit- und Volkssportteams und machte in der Freizeit viel miteinander. Die einzelnen Fanclubs organisierten eine Art Vereinsleben, teilweise mit klaren Regeln und Programmen außerhalb des Fußballs, man führte Chroniken, Fanzines entstanden. Fast wöchentlich gab es bei den unorganisierten Fanteams Freundschaftsspiele mit Volkssportmannschaften und Freizeitteams, wurde man schließlich sogar zu offiziellen Turnieren von Sportgemeinschaften und Betrieben geladen. Die Kontakte der Fans gingen bald über die Stadtgrenzen hinaus. Nachdem Chemiefanclubs 1984 zum jährlich stattfindenden Union Fanpokal eingeladen wurden, nahmen zwölf Mannschaften an der 1. DDR-Fanclub-Meisterschaft in Berlin teil. Ausrichter war wie beim Union-Fanpokal der Union-Jugendklub. Zwei Chemiefanclubs teilten sich den dritten Platz. Im Folgejahr organisierten Chemiefans die 2. Meisterschaft in Leipzig. Fortan kam es regelmäßig zu Vergleichen und Turnieren verschiedener Fanteams, teilweise sogar vor jedem Auswärtsspiel.

  • Lächerlich diese Märchenstunde.

    Bei Chemie waren sie also alle gegen die DDR.

    Junge ,in allen Stadien gab es Sprechchöre gegen die DDR.

    Eine Skinheadbewegung konnte sich in Leipzig nicht etablieren 🤣🤣.

    Hast du eine Ahnung.

    Alleine die Stötteritzer und Altenburger waren damals schon Minimum 25 Mann.

    In Leutzsch waren überdurchschnittlich viele Voll Assis. So siehts aus.

    Politisch vorbestrafte waren bei Lok mindestens genauso so viele.

    Ab 83 war Chemie völlig uninteressant.

    Hast du eine Ahnung was im Umfeld bei Lok spielen los war.

  • Ich könnte dich jetzt in so vielen Sachen eines besseren belehren aber ich lasse es lieber,es kann ja sein das du im Grün-Weißen Zeitz eine schlechte Kindheit hattest aber wie ein gewisser Marco D in LEUTZSCH so schlimm war es dann doch nicht. Zum Thema Assis kann ich schonmal sagen die gab's in LEUTZSCH genauso wie am Südfriedhof, nur wird's bei euch gern bestritten und verleugnet.

  • Testspiel-Highlight in Leutzsch


    40 Jahre nach verrücktem Relegationsspiel: BSG Chemie empfängt Union Berlin


    Die BSG Chemie kämpft um jeden Ball: Platzsturm und Jubel nach dem historischen Sieg gegen Union Berlin 1984.
    Zahlreiche Spieler der damaligen Mannschaft werden bei dem besonderen Testspiel

    zwischen der BSG Chemie Leipzig und Union Berlin am Samstag vor Ort sein – denn

    vor 40 Jahren hatte es im AKS ein ganz besonderes Match gegeben.


    Leipzig. Wenn am Sonnabend (15.30 Uhr) die BSG Chemie den Bundesligisten 1. FC Union Berlin zum Testspiel empfängt, treffen Vergangenheit und Gegenwart aufeinander. Dieses ganz besondere Spiel kam nicht zufällig zustande, sondern war die Wunschpartie der Leutzscher in ihrem 125. Jubiläumsjahr. Damit wird neben dem Festakt vom 10. Mai einer der Höhepunkte des Festjahres begangen – zumal vor genau 40 Jahren beide Vereine in schicksalhaften Begegnungen aufeinandertrafen.

    Denn wie es der Zufall wollte, trafen Chemie und Union in jenem Mai 1984 am letzten Spieltag der DDR-Oberliga aufeinander. Die Grün-Weißen hatten zwei Punkte und zwei Tore Vorsprung, hätten sich also sogar eine 0:1-Niederlage leisten können. Der Fußballgott hatte allerdings schlechte Laune und Union gewann mit 2:0. Nun hatten beide Vereine 14 Punkte und ein Negativtorverhältnis von 28 Toren. Zwei Entscheidungsspiele mussten her! „Das war gar nicht so einfach zu organisieren. Ein Hotel mit 15 Zimmern innerhalb weniger Tage zu bekommen, war damals ja fast unmöglich“, erinnert sich der damalige Sektionsleiter Achim Jungnickel.


    Chemie gegen Union: Platzsturm und Kabinenbelagerung

    Zudem hatte sich Mittelfeldspieler Norman Schubert schwer verletzt. Der einstige Lenker und Denker im Mittelfeld, Manfred Graul, hatte sich mit Trainer Gerd Struppert überworfen und war seit der Halbserie nicht mehr im Kader. Guter Rat war also teuer. Die Spieler drängten die Funktionäre, auf Graul zuzugehen, Trainer Struppert überwand sich, es kam zum historischen Treffen: „Ich habe das für Chemie gemacht, nicht für den Trainer“, begründete Graul seine Entscheidung. Er lief im Hexenkessel Wuhlheide auf, bereitete das 1:1 vor – und bekam eine Gelbe Karte, die er bis heute nicht versteht. „Wegen Reklamierens“ stand im Fachorgan „Fußballwoche“. „Das war inszeniert, man wollte mich kaltstellen“, vermutet Graul noch heute. Ein Schiedsrichter hätte ihm das Jahre später gesteckt. Fürs Rückspiel war er also gesperrt.

    „Beim ‚Alles oder Nichts‘ gab es schließlich etliche unschöne Szenen, ‚gifteten‘ sich die Akteure untereinander derart an, dass dieses Spiel nicht nur wegen einiger Zuschauerausschreitungen auf der Kippe stand“, schrieb die Fuwo damals. Was den 22.000 Zuschauern in Erinnerung blieb, war die emotionale und dichte Atmosphäre: „Das stärkste, berührendste und emotionalste, was ich in 50 Jahren Chemie jemals erlebt habe. Mehr ging einfach nicht“, sagt Chemie-Fan Jens Hessel. Chemie geriet zum dritten Mal im dritten Spiel in Rückstand, drehte das Spiel und Leutzsch erlebte eine der wildesten Feiern aller Zeiten inklusive Platzsturm und Kabinenbelagerung durch freudetrunkene Fans.


    Viele Stars der damaligen Elf beim Testspiel vor Ort

    An diese Ereignisse erinnert die BSG im Rahmen ihrer Veranstaltungsreihe zum 125. Jubiläum. Vor dem Spiel am 6. Juli stehen deshalb auf der Tribüne im Alfred-Kunze-Sportpark einige Spieler und Fans von damals im Rahmen einer Podiumsdiskussion Rede und Antwort. Mit dabei sind Peter Riedtke, Lutz Hovest (Union), Olaf Werner, Andreas Roth (Chemie) sowie die Fans Gerald Karpa (Union) und Jens Hessel (Chemie). Zudem sind große Teile der damaligen Chemie-Mannschaft anwesend. Beginn ist 12 Uhr, Einlass (ausschließlich mit Eintrittskarte zum Spiel) ab 11.30 Uhr am Haupteingang und am Norddamm. Es herrschen verschärfte Bedingungen durch eine Großbaustelle am AKS. Hinter dem Gästeblock ist die Straße komplett gesperrt, ein Umgehen des Bereiches ist nur weiträumig möglich. Rechtzeitige Anreise ist dringend erwünscht.

    (J.F. im gesperrten Bereich)


  • Also wenn ich mich recht erinnere hat man die Drohnen bei Fußballspielen in Frankfurt verboten, weil ein/mehrere Fan dagegen geklagt haben.:sge:

    Aber im Osten ist mal wieder alles anders, da können die uniformierten Schläger machen was sie wollen.:thumbdown::thumbdown::thumbdown:

  • Wie geistig behindert kann man eigentlich in deinem fortgeschritten Alter sein. Da fällt mir nur noch Biden ein... Verpiss dich

    🤔🤔🤔

    Um dich zu beruhigen auch bei dem Pokalspiel kurze Zeit später waren einige Raben dabei, sowie auch bei mehreren Punktspielen in folgenden Jahren. Aber laut deinen Post in Gleis 66 wart ihr ab 86 unschlagbar nur hab ich euch 87 in Aue sowie in Berlin laufen sehen,auch ihr seid im eigenen Stadion genau so vor Union gelaufen wie wir und das sogar in Überzahl also behalte deine Müll für dich sowie die echt diese Zeit miterlebt haben.

  • 🤔🤔🤔

    Um dich zu beruhigen auch bei dem Pokalspiel kurze Zeit später waren einige Raben dabei, sowie auch bei mehreren Punktspielen in folgenden Jahren. Aber laut deinen Post in Gleis 66 wart ihr ab 86 unschlagbar nur hab ich euch 87 in Aue sowie in Berlin laufen sehen,auch ihr seid im eigenen Stadion genau so vor Union gelaufen wie wir und das sogar in Überzahl also behalte deine Müll für dich sowie die echt diese Zeit miterlebt haben.

    leider falsch, wie meistens :

    Union hat das Stadion in Probstheida mit einem schnellen Überraschungsangriff zum Rennen gebracht , das ist richtig.

    Aber am Eingang und auf der Treppe sind circa 60 Mann stehen geblieben und haben sich gewehrt.

    Von Aue weiß ich nichts und beim Pokalfinale gab es auch ein Rennen vor Bullen und auch Unionern.

    Allerdings muss man ja dazu sagen das die große Fanmasse weg gerannt ist und nicht unsere Sport Fraktion.

    Das sollte man schon unterscheiden.

    Union hat sich da längst nicht mehr gestellt gegenüber blau gelb Sport.

  • Zitat

    Im Duell zweier Uralt-Rivalen, die sich im Verlauf der Jahrzehnte auch schätzen gelernt haben, gab es gleich mal knapp 5000 Zuschauer, einen vollen Gästeblock sowie anhaltenden Support und Pyrotechnik von beiden Lagern. "Das war super. So ein Testspiel hatte ich mit meinen Ex-Vereinen noch nicht. Es hat mich gefreut, dass so viele Union-Fans da waren und Stimmung gemacht haben", erklärte Svensson. "Dafür sind wir sehr dankbar. Das ist vor allem bei einem Testspiel nicht selbstverständlich. Das ist außergewöhnlich."

    Testspiel aus Union-Sicht im Kicker:

    Die Chemie stimmt bei Bo Svensson (li.) und Paul Jaeckel.