Fussball ohne Grenzen -oder: Fuck you Murdoch, Sky und DFL !

  • TV-Beben: Bundesliga nun billig aus dem Ausland?
    Auslöser ist die Klage einer Pub-Besitzerin: Die EU kippt die Fußball-Exklusiv-Vermarktung. Was wird mit Deutschlands TV-Markt?
    Der Europäische Gerichtshof bringt Rupert Murdochs Pay-TV-Flotte um Sky und BSkyB in Bedrängnis.


    Frankfurt/Luxemburg - Das höchste EU-Gericht hat für eine Revolution im Profifußball gesorgt, der Bundesliga und den internationalen Topligen in Europa drohen beim Poker um die TV-Rechte Verluste in Millionenhöhe:
    Der Europäische Gerichtshof (EuGH) in Luxemburg hat mit einem bahnbrechenden Urteil am Dienstag eine Änderung der Exklusiv-Vermarktung im Pay-TV-Bereich beschlossen.
    Damit dürfen in Zukunft ausländische Decorderkarten zum Empfang von Übertragungen im Bezahlfernsehen nicht mehr verboten werden.
    "Dieses Urteil hat sich abgezeichnet, die DFL ist daher nicht überrascht. Dennoch müssen wir feststellen, dass auf europäischer Ebene die von den Rechte-Nachfragern akzeptierte Praxis mit individuellen Rechte-Zuschnitten für unterschiedliche Gebiete trotz zahlreicher Warnungen infrage gestellt wird", hieß es in einer Stellungnahme der Deutschen Fußball Liga (DFL) am Dienstag.
    Die DFL will nun die Urteilsbegründung hinsichtlich möglicher Konsequenzen prüfen.


    Rummenigge schon länger besorgt
    Bundesliga-Fans könnten in Zukunft Verträge mit ausländischen Anbietern abschließen, die Live-Spiele aus dem Oberhaus kostengünstiger anbieten als der nationale Pay-Sender Sky Deutschland.
    "Das ist mehr als eine Gefahr. Für dieses Preis-Dumping wäre die Politik verantwortlich. Die muss verstehen, wie der Wirtschaftszweig Fußball funktioniert. Und ein wichtiger Bestandteil sind eben die Fernseheinnahmen", hatte hatte Bayern Münchens Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge, gleichzeitig Chef der europäischen Klub-Vereinigung ECA, schon im Februar erklärt.


    Hoffnungen der Profi-Klubs erhalten Dämpfer
    nmittelbar nach der Verkündung des Urteils gingen am Dienstag die Aktien des Pay-TV-Anbieters Sky Deutschland in den Keller. Sie verloren zeitweise mehr als fünf Prozent.
    Die Preise für nationale Übertragungsrechte geraten nun gewaltig unter Druck. Derzeit sorgen die TV-Erlöse in Deutschland immerhin für knapp ein Drittel der Gesamteinnahmen der Vereine.
    Die Hoffnungen der Profi-Klubs, bei der Ende des Jahres beginnenden Ausschreibung für die TV-Rechte ab der Saison 2013/2014 mehr als die bislang 412 Millionen Euro pro Jahr zu erhalten, haben einen herben Dämpfer erhalten.

    Auslandsvermarktung als Bumerang?

    Für die DFL hat das Urteil erhebliche Folgen. Da es laut EuGH-Generalanwältin Juliane Kokott "kein spezifisches Recht gibt, in jedem Mitgliedsstaat andere Preise für eine Leistung zu verlangen", wären nur noch schwerlich Lizenzeinnahmen im EU-Ausland zu erlösen.
    Die Auslandsrechte bringen den Vereinen derzeit 35 Millionen Euro ein, für die Deutschland-Rechte zahlt der Pay-TV-Sender Sky im Jahr rund 240 Millionen Euro. Rechte im Ausland zu verscherbeln, um Werbung für die Liga zu betreiben, könnte künftig aber zum Bumerang werden.
    Der Fall erinnert an den belgischen Profi Jean-Marc Bosman, der am 15. Dezember 1995 mit seiner Klage - übrigens auch vor dem EuGH - das Ablösesystem im Fußball kippte. Die Klubs können seitdem Spieler nach Vertragsablauf ablösefrei verpflichten.



    :respekt: :zunge:

  • Ich find es klasse das man den Geldgeiern etwas den Hahn zudreht. Heutzutage bestimmen eh nur noch Fernsehsender und Wettanbieter wann welche Spiele wann wo laufen und ich finde das zum kotzen. Geld, Geld, Geld... Ich will wieder "Zurück zum Fußball" statt dem blanken "Geschäft Fußball"!!!
    Im übrigen stehen bald die Fußball - Livewetten auf dem Prüfstand. Ich persönlich wäre froh wenn die verschwinden denn genau solche Sachen ließen erst den großflächigen Wettbetrug zu.