Relegationen

  • Es geht auch anders:
    Quelle: Tagesschau.de
    Eine hochgeschriebene Horrornacht
    Von Patrick Gensing, tagesschau.de


    Eine Schande für den Fußball, eine Katastrophe, die Horrornacht von Düsseldorf - die meisten Medien überschlagen sich mit Superlativen, um die Ereignisse beim Relegationsspiel zwischen Fortuna Düsseldorf und Hertha BSC zu beschreiben, besser: hochzuschreiben.
    Denn nüchtern betrachtet fällt die Bilanz weit weniger dramatisch aus. Da wäre der Polizeibericht, demnach es "weder vor, während noch nach dem Spiel zu gravierenden körperlichen Auseinandersetzungen oder Gewalt" kam. Klingt eigentlich nicht nach einer Horrornacht.
    Auch die Bilder von tanzenden Kindern auf dem Rasen wollen so gar nicht zur medialen Hysterie passen. Kein Wunder, denn der Platzsturm in der 97. Spielminute war kein geplantes Werk von irgendwelchen Gewalttätern, sondern eine spontane Dummheit, die eine eigene Dynamik entwickelte, so wie es bei Massenereignissen, die für viele Menschen einen hohen emotionalen Wert haben, passieren kann. Das ist bedauerlich, vor allem zunächst für die Hertha, die möglicherweise bei einem regulären Verlauf noch das 3:2 erzielt hätte - und bedauerlich besonders auch für die Fortuna, die wahrscheinlich erneut gegen die Berliner antreten muss - gerechterweise.
    Bedauerlich aber auch für die Deutsche Fußball Liga (DFL), denn die hatte die Relegationsspiele erst vor wenigen Jahren wieder eingeführt. Warum wurde die Regelung überhaupt abgeschafft? Weil viele Entscheidungsspiele schlicht zu einem Getrete um den letzten Platz in der Bundesliga wurden - für Clubs und deren Fans oft eine geradezu existentielle Angelegenheit.
    2009 führte die DFL die Spiele wieder ein, um noch mehr Spannung und Emotionen zu erzeugen. Das ist gelungen, man stelle sich nur vor, die Partie hätte Fortuna Düsseldorf gegen 1. FC Köln geheißen, auch FC St. Pauli gegen HSV war über Wochen eine realistische Option. Kurzum: Wer Emotionen schürt, um ein paar weitere Live-Spiele verkaufen zu können, muss sich nicht wundern, diese Emotionen auch zu bekommen.
    Und auch das gehört zu diesem medialen Ereignis: Mitnichten ist es, wie heute immer wieder behauptet wird, das erste Mal, dass feiernde (!) Fans kurz vor Spielende den Platz stürmten. Das ist bereits mehrfach passiert, in Köln, St. Pauli und Duisburg beispielsweise. In keinem dieser Fälle, allesamt aus den 1990er Jahren, war danach von einer Schande die Rede, angenehm unaufgeregt reagierten die Kommentatoren damals. Davon kann heute keine Rede sein.
    Und auch die maximale Präsenz, die man den Ultras mit ihrem Feuerwerk einräumt, dürfte wohl eher kontraproduktiv sein, denn die Pyros haben eine Eigenschaft, die sie unter anderem so attraktiv machen: Mit minimalen Aufwand (einer Signalkerze) lässt sich ein ganzes Stadion einnebeln – und somit ein maximaler Effekt erzielen. Wenn nun solche Aktionen noch medial dermaßen aufgeblasen werden, potenziert sich die Wirkung ins Unermessliche.


    Etwas mehr Gelassenheit und Realitätssinn täte allen Beteiligten gut: Wir haben gestern keine Orgie der Gewalt erlebt, sondern Fans, die sich zu einer Dummheit hinreißen ließen. Das ist etwas vollkommen anderes als brutale Schlägereien, Überfälle, bei denen Menschen schwer verletzt werden, wie zuletzt in Bremen und Bielefeld. Wer dies alles in einen Topf wirft, der macht den Fußball langfristig kaputt, denn dann werden die Arenen endgültig zu Hochsicherheitstrakten ausgebaut. Doch immer mehr Repression ist keine Lösung, auch nicht beim Fußball.


    :respekt:


  • Ab 4.20


    Wenn der DFB das Spiel Düsseldorf - Hertha anuliert dann sollte er sich der Konsequenzen dieser Entscheidung bewußt sein. Dann müßte man nämlich rein theoretisch manches Spiel der letzten 20 Jahre anulieren.
    Da reden und urteilen Leute über Emotionen, welche von Fußball teilweise null Ahnung haben. Am peinlichsten waren Herr Beckmann und Herr Scholl, welche es eigentlich besser wissen müßten.
    Man höre mal auf den Kommentator des obigen Spiels von 1991. Da liegen Welten dazwischen.

  • Fortuna steigt auf und Kölmel freut sich mit
    Leipziger Unternehmer verdient 500000 Euro pro Jahr durch TV-Rechte
    Düsseldorf. Es hat lange gedauert, bis Michael Kölmel (58) mit seinen Investitionen in Fußballvereine Erfolg hatte. Der Deal sah vor, ihn im Erfolgsfall, das hieß bei Aufstieg, an den Fernsehgeldern zu beteiligen, die vor allem in der ersten und zweiten Bundesliga fließen. Deshalb hat er am Dienstag in Düsseldorf auf der Tribüne der Fortuna die Daumen gedrückt.
    Solche Vereinbarungen traf Kölmel in den 90er Jahren mit vielen Vereinen, unter anderem mit Ulm, Mönchengladbach, Mannheim, Erfurt, Jena, Dynamo Dresden, Union Berlin, Aachen, Magdeburg, Karlsruhe. Mit einigen ist die Zusammenarbeit beendet. Viele Investitionen, darunter die beim FC Sachsen, gingen völlig schief. Insgesamt soll Kölmel über die Firma Sportwelt 120 Millionen Euro gezahlt haben. "Seit 1999 arbeite ich mit der Fortuna zusammen und habe auch alle Tiefen erlebt", so Kölmel. Von 2002 bis 2004 waren die Düsseldorfer sogar nur viertklassig. Über die Höhe seiner Einnahmen wollte Kölmel nicht sprechen. Es kann davon ausgegangen werden, dass er - so lange Düsseldorf in der Bundesliga spielt - eine halbe Million Euro jährlich erhält.
    Ob er das Geld wieder in den Sport investiert, ließ Kölmel offen. "Das muss man genau über­legen." Spekuliert wurde bereits, er werde künftig verstärkt bei den Zweitliga-Handballern des SC DHfK ein­steigen. "Wir sind dem SC DHfK doch schon entgegengekommen, wenn er zur neuen Saison in der Arena spielt", wehrt Kölmel ab. Er ist alleiniger Gesellschafter der Firma EMKA, die das Sportforum mit der Arena vermarktet. Es könnte aber auch sein, dass er ganz anders plant. Von Düsseldorf flog ­Kölmel zum Filmfestival nach Cannes - Filme sind noch immer sein Hauptgeschäft.
    W.W.


    Quelle: Leipziger Volkszeitung

  • Zumal sich Hertha schlagartig sehr unbeliebt macht und bei einem möglichen Klassenerhalt immer ein fader Beigeschmack bleiben wird.
    Der wahre Grund ist: ES GEHT UM ZU VIEL GELD!!!

  • Eigentlich bin ich mehr für Düsseldorf - obwohl,da verdient Herr Kölmel noch mehr Geld und das gönne ich ihm nicht. Aber das Spiel muß gerechterweise wiederholt
    werden. Meine Meinung.



    ist doch schön wenn der kölmel sein sinnlos investiertes geld wieder reinholt.

  • Eigentlich bin ich mehr für Düsseldorf - obwohl,da verdient Herr Kölmel noch mehr Geld und das gönne ich ihm nicht. Aber das Spiel muß gerechterweise wiederholt
    werden. Meine Meinung.



    warum das spiel wiederholen ?? hertha is doch selber schuld du spinner


  • Warum bin ich da gleich ein Spinner?


    Das ist man hier schnell wenn man nicht ins Bild passt.

    Auch Dummheit sollte man fair beurteilen.
    Der Himmel grau und trist Wo Du jetzt auch bist Das, was war, scheint ewig lange her Das war unser Spiel Unser Vorhang fiel Geschichte bleibt, die nimmt uns keiner mehr Es ist schon lange her.
    Es war schön Einfach schön Endgültig vorbei, aber schön Winde dreh’n, Menschen geh’n Was war, kann uns keiner mehr neh’m Denk an unsre Zeit, sie war schön.

  • Auch Dummheit sollte man fair beurteilen.
    Der Himmel grau und trist Wo Du jetzt auch bist Das, was war, scheint ewig lange her Das war unser Spiel Unser Vorhang fiel Geschichte bleibt, die nimmt uns keiner mehr Es ist schon lange her.
    Es war schön Einfach schön Endgültig vorbei, aber schön Winde dreh’n, Menschen geh’n Was war, kann uns keiner mehr neh’m Denk an unsre Zeit, sie war schön.