...Fortsetzung....
Das auch dies noch zu toppen ist und eben nicht nur uns Fans betrifft, zeigt erneut das Spiel
gegen Halle, als sogar alle Spieler der Ersten Mannschaft sich und ihr Auto filzen lassen mussten.
Dabei kam es auch zu aggressiven Ausbrüchen der Security-Mitarbeiter gegenüber mindestens
einem Spieler. Auch Spielern und BegleiterInnen der Meistermannschaft von 1964, die wie sich
sicher jeder denken kann, nicht mehr die Jüngsten sind, mußten ihr Auto verlassen und daneben
stehen, während es kontrolliert wurde. Dies eine Frechheit zu nennen, wäre eine Untertreibung.
Kommt es zu Vorfällen, wie den hier beschriebenen und werden diese z.B. von Seiten des
Fanprojektes in den Spieltagsnachbearbeitungen angeprochen, kommen nur abwertende
Kommentare, Abwiegelungen und Ausflüchte. Ändern tut sich wie immer nichts. Das Derby und
das von einem Security für die Lok-Hools geöffnete Tor, sollte hier als Beispiel schon ausreichen.
Dabei sollte doch eigentlich der Weg für den Austausch von vereinsrelevanten Dingen vom
Stadion und seiner Betreibergesellschaft zu den bestimmenden, geschäftsführenden Gremien des
Vereins ein kurzer sein. Schließlich ist doch der Vorsitzende der ZSL und der Präsident des FCS
eine Person. Doch genau hier liegt eins der Probleme der aktuelle Schieflage, denn der
Interessenkonflikt ist weder wegzuwischen, noch zu übersehen. Wenn dem Vereinspräsidenten
wiederholt egal ist, wie das Spiel seines Vereins ausgeht und ihm es wichtiger ist, „das es ruhig
bleibt", ist das nicht mehr als Ausrutscher zu verstehen. Und spätestens wenn in einer
Kurzmitteilung auf der offiziellen Homepage des FC Sachsen ein Spiel des 1.FC Lok gegen Aue
wichtiger scheint, als das eigene Spiel zur gleichen Zeit in Halberstadt, ist ein Level erreicht,
welches nicht mehr tragbar ist. Ein Bezug zu unseren Farbe und etwas Liebe zu unserem Verein
sucht Mensch vergebens. Würde die Vereinsführung zumindest sportliche Kompetenz beweisen,
wären diese Dinge mit Sicherheit leichter zu verdauen. Aber Fakt ist weder Lonzen, Ellinger, noch
ihr Geldgeber Kölmel haben auch nur die geringste Ahnung von Fußball und seinen positiven, wie
negativen Begleiterscheinungen. Nicht zuletzt wurde das am Desaster rund um die Saison mit
Eduard Geyer deutlich, deren Verantwortung einzig und allein bei den eben aufgezählten
Personen liegt. Auch Aussagen wie „Das Experiment AKS ist beendet!" und das nach einem (!)
gespielten Spiel nach der „Rückkehr" nach Leutzsch, oder der Wunsch, dem nie überzeugenden
Oswald auch in der 5.Liga zu behalten, zeugen vom fehlenden sportlichen Sachverstand. Das
dieser Sachverstand auch im Punkt Vereinsmarketing und Aussendarstellung einfach nicht
vorhanden ist, zeigt der Umgang mit Kleinsponsoren und Förderern des Vereins, sowie den zum
Teil peinlichen Werbeversuchen. Selbst das von vielen als Plus für die Vereinsspitze gewertete
finanzielle Know-How und die angeblich endlich eingekehrte Seriösität, sind ins Land der Märchen
zu verweisen, denn zum Einen geht es dem Verein finanziell faktisch nicht besser, weswegen auf
der letzten MV sogar versucht wurde Zahlen besser darzustellen, als sie in Wirklichkeit sind und
zum Anderen bediente sich das Präsidium schon an Strafbarkeit grenzende Methoden, wie z.B.
dem Zurückhalten einer sachgebundenen Spende eines Leipziger Unternehmens für das
Fanprojekt.
Alles Beispiele und Fakten (ohne den Anspruch auf Vollständigkeit), die Jeder und Jedem klar
machen sollten, dass es so einfach nicht weiter gehen kann. Das der beschrittene Weg nicht der
ist, den wir gehen müssen, um das beste aus unserem Verein herauszuholen und wieder mit
erhobenem Haupt zu singen: „Wir sind Leutzscher..."
Nach einer emotionalen aber sachlichen Diskussion in dieser Woche, haben wir als Ultragruppen
der BSG CHEMIE (FC Sachsen) beschlossen, die verbliebenen Spiele Zeichen zu setzen und uns
in einer Form zu positionieren, die für einige Personen vielleicht hätte eher kommen müssen, für
Andere vielleicht nicht zu verstehen ist, aber für uns den einzigen Weg in der derzeitigen Situation
darstellt. Folglich werden wir die noch ausstehenden Heimspiele im Zentralstadion als Gruppen
nicht mehr besuchen und somit nicht mehr im Block B anzutreffen sein. Stattdessen werden wir die
Zeit nutzen, um an anderen Stellen und durch verschiedene Aktionen gemeinsam etwas für uns,
für die Kurve, für die Fanszene und für Chemie auf die Beine zu stellen. Beim ersten Spiel gegen
den VfB Pößneck werden wir uns daher vor dem Eingang zum Sektor B treffen und dort
gemeinsam auf unseren Protest/Boykott aufmerksam machen. Details dazu wird es vor Ort geben.
Für die darauffolgenden Spiele gibt es mit Sicherheit eine breite Palette an Möglichkeiten einer
gemeinsamen Nachmittagsgestaltung. Denkbar wäre neben einem Fußballturnier, zum Beispie lein
Subotnik in Leutzsch oder Ähnliches. Termine und Treffpunkte werden auf unserer Homepage
rechtzeitig bekannt gegeben, für Ideen sind wir natürlich offen.
Anders bei den Auswärtsspielen. Hier werden wir wie gehabt gemeinsam und hoffenlich auch
zahlreich anreisen, allerdings sowohl auf eine optische, als auch auf eine akustische Unterstützung
der Mannschaft verzichten, was im Klartext heißt, dass wir die Spiele schweigend verfolgen
werden. Aussagen wie „da wird doch die Mannschaft im Stich gelassen" wären angesichts der
sportlichen Situation natürlich Quatsch. Desweiteren werden wir auf unsere Gruppenfahnen
verzichten und nur noch das bereits aus den ersten Spielen der Hinrunde bekannte und nun als
Zaunfahne gemalte „Unabhängigkeit" aufhängen, da dieses unserer Meinung nach am Besten
ausdrückt, was wir zur Zeit fühlen und was uns bewegt.
Angesichts der ungewissen Aussichten, wie es nach der Sommerpause aussieht, werden wir die
Situation spätestens im Sommer (wenn neue und zuverlässige Fakten über die Zukunft des FC
Sachsens auf dem Tisch liegen) neu bewerten und uns dementsprechend neu positionieren. Der
Prostest ist also zunächst auf diese Saison begrenzt.
Natürlich soll dieser Streik nicht nur auf uns Ultras und Jugendliche Fans beschränkt sein. Im
Gegenteil! Wir hoffen, dass sich uns noch zahlreiche Fans allen Alters und aller Kategorien
anschließen, um unserer gemeinsamen Unzufriedheit Ausdruck zu verleihen. Wie ihr oben lesen
konntet, geht das Thema alle Fans etwas an und bedarf daher auch der Unterstützung Aller. Sei
es nun durch bloße Anwesenheit bei einem der Aktionstage, durch das Zuhauselassen der
Fanclubfahnen (worum wir euch bitten), oder durch Aufklärungsarbeit. Die Zukunft des Vereins
liegt in unseren-und damit auch in euren Händen! Unglaublich wichtig ist es also bei den
Aktionstagen und den Auswärtsspielen zahlreich Flagge FÜR CHEMIE zu zeigen, zu zeigen, dass
es so nicht weitergehen kann... Der Protest richtet sich nicht gegen einen Teil der traurigen
Realität (also Einzeln: Lonzen, die Mannschaft, das Stadion) sondern gegen das Ganze Desaster,
was uns zur Zeit begleitet und gegen einen Fußball, der nicht unserer ist.
Gemeinsam wollen wir die Stunden, die in dieser Saison noch bleiben, nutzen, um bei den
Auswärtsfahrten und an den Aktionstagen durch Gespräche und einfaches Beisammensein Kraft
zu schöpfen und gemeinsam innerhalb unserer Gruppen, unserer Kurve und unserer Fanszene
wieder ein wenig mehr zueinanderzurücken, Probleme aus der Welt zu schaffen und uns und
unsere Leidenschaft wieder selbst zu finden. Damit wir auch in der kommenden Spielzeit als das
durchstarten können, was wir sein wollen und was wir sind. Eine der besten und anerkanntesten
Kurven. BSG CHEMIE - NIEMAND WIE WIR!
Diablos und Ultra` Youth - 11. April 2008