mal ein ganz interesaanter Artikel vom Chaosblogger :
Die Teilung
8. Juni 2011
„Niemand hat die Absicht eine Mauer zu errichten.“
Walter Ulbricht 15. Juni 1961
Eigentlich ist es ungewöhlich ein Fußball- und noch dazu unploitisches Blog mit einem politischem Zitat zu beginnen. Allerdings eignet sich dieses Zitat gerade herrvorragend für die Leutzscher Situation. Außerdem gilt für mich dieses Zitat als die größte Lüge der deutschen Geschichte.
Am 13. August 1961 begannen die Grenztruppen, der Deutschen Demokratischen Republik, mit dem Bau der Berliner Mauer und damit mit der Zementierung der deutschen Teilung. Eine Teilung die 28 Jahre lang durch die Mauer symbolisiert wurde. Eine Spaltung, die in den Köpfen der Führungsriege, der DDR, mit Sicherheit auch am 15. Juni 1961 schon bestand hatte.
Doch kommen wir zurück in das hier und jetzt. Am 07.06.2011 gab die Führungsriege der Sportgemeinschaft Leipzig-Leutzsch, um den Pressesprecher Jamal Engel, gegenüber ihren Fans ein Informationsgespräch. Im Verlauf dieses Gespräches äußerte Engel mehrmals sinngemäß den Wunsch, dass beide Vereine zu einem Verschmelzen sollen. Dass aus BSG Chemie und SG Leipzig-Leutzsch wieder ein grün-weisser Verein werden soll. Das man den Gedanken einer Vereinigung mittrage und das man unter keinen Umständen eine Spaltung möchte.
Man könnte Engles Worte auch mit dem Gedanken: „Niemand hat die Absicht den grün-weissen Fußball zu spalten!“ interpretieren.
Sicherlich der Vergleich hinkt etwas, und dennoch passt die Situation in abgespeckter Version gerade auch zum Leutzscher Fußball. Ähnlich wie einen Mauerbau dieser Größenordnung, plant man eine Vereinsgründung und die Konzeption dieses Vereines meistens längerfristig.
Am 24.05.2011 äußerte der Insolvenzverwalter des FC Sachsen, Heiko Kratz, gegenüber der LVZ-Online sinngemäß, das er nix von der Existenz der SG Leipzig-Leutzsch wisse und dass ihm kein Konzept dieses Vereines vorliege.
Beim gestrigem Fanforum widerrum äußerte der Pressesprecher der SGLL, Jamal Engel, dass die SG Leipzig-Leutzsch nicht von jetzt auf gleich ein Konzept aus der Tasche geholt hat sondern, dass dieses Finanzkonzept dem Insolvenzverwalter bereits seit einem Jahr vorliege. Man hätte dieses Konzept gern beim FC Sachsen eingebracht, allerdings unter der Vorraussetzung, dass eben jener Engel, Geschäftsführer des Vereines werde.
Dies sei durch ein Votum des FC-Sachsen-Vorstandes verhindet wurden und somit sei das Konzept wieder in der Schublade verschwunden.
Ich würde es jetzt mal so Interpretieren. Die Rettung des FC Sachsen Leipzig, scheiterte nur daran, dass Engel nicht Geschäftsführer wurde. Das man jetzt den Verein SGLL gründete, ist natürlich völlig uneigennützig nur um den Nachwuchs zu retten. Das besagter Engel zu den Gründungsmitgliedern des Vereines gehört, passe der Sponsorengruppe sicherlich ideal ins Konzept.
Im weiterem Verlauf des gestrigem Gespräches stellte sich herraus, dass die SGLL in aller erster Linie die Interessen ihrer Sponsoren vertrete, diese jedoch sehr gern in Einklang mit den Mitgliedern und Fans bringen würde. Ein durchaus interessanter Aspekt, sollten doch nach meinem Verständnis, Vereine in aller erster Linie die Interessen ihrer Mitglieder vertreten.
Denn eine solche Art von Fremdsteuerung durch Sponsoren, gab es in der Geschichte des FC Sachsen, mit Michael Kömel, welcher einige seiner Angestellten in den Vorstand des FC Sachsen hiefte und Sponsoren- in Darhlehensverträge umwandelte, bereits. Daher ist es für mich verwunderlich, dass die SGLL aus der Geschichte, welche bekanntermaßen mit zum Untergang des FCS führte, nichts lernt und selbige Fehler scheinbar wieder begeht.
In dieses Bild passt auch die Aussage Engels von gestern, dass eine Vereinigung zum jetztigem Zeitpunkt von den Sponsoren der SGLL einfach nicht gewünscht sei.
Man darf sich schon fragen wer diese omminösen Sponsoren sind, welche eine weitere Spaltung des Leutzscher Fußballs begrüssen und auf einen gemeinsamen Neuanfang verzichten.
Für mich sind die Wünsche der SGLL nach einer Vereinigung mit der BSG, unter Berücksichtigung dieser Fakten blanker Hohn. Ich hoffe herzlich um das Wohl des Leutzscher Fußballs, dass diese Wünsche ehrlich gemeint sind. Denn wenn Niemand die Absicht hat zu spalten, dann muss man auch nicht einen solch tiefen Grabenkampf führen. Denn wo so etwas endet, konnte man bereits 1961 sehen.