....aus der LVZ-Bezahlschranke:...
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BSG Chemie Leipzig will irgendwann in der kicken, muss zunächst aber die Rahmenbedingungen
für diesen Traum erfüllen. Die Dauerbaustelle Alfred-Kunze-Sportpark beschäftigt Verein und
Fans seit Jahren, ist vom Wunsch-Zustand noch weit entfernt.
Überstürzen wollen die Leutzscher die Vorhaben aber nicht, zuletzt rief Trainer Miro Jagatic
bei der Mitgliederversammlung zu „Realismus und Augenmaß“ auf.
Nun gab die Vereinsführung bei einem Fanabend einen Ausblick auf die dringlichsten Aufgaben –
und sprach ganz offen die Probleme an, die sich ohne Hilfe wohl nicht stemmen lassen werden.
Die gute Nachricht vornweg: An der historischen Tribüne wird weiter gearbeitet.
Zunächst wurde in mühevoller Handarbeit das Mauerwerk freigelegt, nun folgen neuer Putz
und Anstrich. Die Arbeiten werden voraussichtlich bis Ende Juni abgeschlossen sein.
In den zurückliegenden Monaten konnten zudem viele weitere Vorhaben abgeschlossen werden.
Geschäftsführer Steve Bathelt: „Neben Flutlicht und Kunstrasen waren das eine neue
Elektroverteilung, die Umfriedung der Westseite des Areals, die Dachsanierung der Tribüne,
die Umgestaltung des Gästeblocks und die Neugestaltung des Haupteingangs“.
Derzeit in Arbeit seien die Ertüchtigung der Nachwuchsplätze mit Trainerbänken und Werbebanden,
sowie die Umfriedung der Ostseite des Sportparks.
Neues Funktionsgebäude wird rund 50 Prozent teurer:
"In Planung sind weitere Großprojekte, welche den Verein auf Jahre in Atem halten werden.
Im Fokus steht das neue Funktionsgebäude, das aufgrund der rasanten Preissteigerungen
im Baugewerbe noch nicht umgesetzt werden konnte. „Vier Millionen Euro waren angesetzt,
jetzt kostet es sechs Millionen“, erklärte Bathelt.
Die BSG erwartet noch vor der Sommerpause den Baubeschluss, konkret geht es derzeit
um die Mehrkosten und deren Übernahme. Wie aus einer Mitteilung der Stadt Leipzig hervorgeht,
sollte diese zeitnah beim Verein eingehen. Die Kosten liegen demnach bei 6,93 Millionen Euro,
der städtische Anteil daran beträgt 5,13 Millionen. Die restlichen Kosten trägt der Bund.
Bereits im August 2020 wurden dafür Fördermittel aus dem Bundesförderprogramm
„Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“ bestätigt.
Wenn alle Unterlagen vorliegen, soll das alte einstöckige Gebäude (500qm) abgerissen werden
und das neue zweistöckige Funktionsgebäude (1000qm) an selber Stelle errichtet werden.
„Abbruch und die Herstellung einer Übergangslösung ist nach jetzigem Stand für
Herbst 2023 vorgesehen“, so der Geschäftsführer.
"Auch die Verkehrsprobleme rund um den AKS sind augenfällig, Parkplätze ein großes Thema.
Zuletzt hatte es große Diskussionen um das vermeintlich illegale Abstellen von Autos auf dem
sogenannten Waldparkplatz gegeben. Einen Teil der Lösung könnten weitere Fahrradständer darstellen,
die ohnehin als Bedingung zum Betrieb des Stadions gefordert werden.
Für die derzeit geltende Zulassung von 4999 Zuschauern werden 1000 Fahrradständer gefordert –
vorhanden sind seit Kurzem: 64."
"Ein weiterer großer Punkt ist die Erweiterung des Fassungsvermögens. Eine Kapazität für 8000
bis 10.000 Fans wäre für den Verein erstrebenswert, die Probleme aber seien mannigfaltig,
so Bathelt. Da der Gästeblock zehn Prozent des Gesamtfassungsvermögens umfassen muss,
müsste dieser im AKS auf 1000 Plätze erweitert, Absperrungen und Zäune versetzt werden.
Durch neue Vorgaben darf eine Sitzschale auf dem Dammsitz auch nicht mehr 40 Zentimeter
breit sein, sondern nun werden 50 cm gefordert. Zudem dürfen zwischen den Aufgängen nur noch
40 statt 50 Schalen nebeneinander befestigt sein. Dies bewirkt, dass sich das Fassungsvermögen
auf dem Dammsitz vermindern wird. Auch Tribüne und Familienblock sind nur begrenzt aufnahmefähig."
"Um zudem die Anforderungen an eine Versammlungsstätte mit mehr als 5000 Zuschauerinnen und
Zuschauern zu erfüllen, bedarf es der Installation von zusätzlichen Wellenbrechern,
einer Sektorentrennung zwischen Sitz- und Stehplatzbereichen, einer Einsatzzentrale mit
Vorrangschaltung zur Lautsprecheranlage, eines neuen Sicherheitskonzeptes, einen Bestuhlungs-
und Rettungswegeplan, schwer entflammbare Sitzschalen, und, und, und…"