Mindestlohn bremst Goslarer Fußballer aus

  • Am Montag, den 23. Februar, stellt der Fußball-Regionalligist Goslarer SC 08 (GSC) seinen Trainingsbetrieb offiziell ein. Die Spieler können dann nur noch freiwillig trainieren. Was sich skurril anhört, hat einen ernsten Hintergrund: den Anfang des Jahres eingeführten Mindestlohn. Damit verbunden ist die Verpflichtung, Arbeitszeiten konkret zu dokumentieren. Für die Vertragsfußballer, die in Goslar zwischen 200 und 450 Euro verdienen, stellt sich die Frage: Was gehört konkret zur Arbeitszeit? Muss zum Beispiel die Fahrtzeit zu Spielen dazugerechnet werden? Der Verein hat Angst vor hohen Strafen, falls er derartige Fragen aus Unwissenheit falsch beantwortet.



    Folkert Bruns, Vorsitzender des Wirtschaftsbeirats des GSC, sieht nur noch Fragezeichen und drohende Zahlungen: "Weil das ungeklärt ist, haben wir möglicherweise ganz schnell ein Strafverfahren am Hals", sagt Bruns, der in einem solchen Fall eine Strafe in Höhe von mehreren Hunderttausend Euro auf den GSC zukommen sieht. Zu vieles sei nicht klar definiert und könnte daher später rückwirkend verheerende Folgen für Vereine haben.
    Verein hofft auf Spitzengespräch
    Goslar macht ernst, verzichtet auf das Pflichttraining, hofft aber zugleich, dass dies nur ein vorübergehender Zustand sein wird. Denn am 23. Februar - dem Tag, an dem Schluss ist mit dem Trainingsbetrieb - ist ein Spitzengespräch geplant: Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) trifft sich mit Vertretern des Deutschen Olympischen Sportbunds (DOSB) und des Deutschen Fußball-Bunds (DFB). Der Goslarer Regionalligist setzt darauf, dass in diesem Gespräch Klarheit für Vereine geschaffen wird, damit bald wieder trainiert werden kann.



    :kringel: