Trainer-Nachfolge bei RB Leipzig: Wien-Coach Peter Pacult soll Tomas Oral beerben
Quelle:LVZ-online.de
Leipzig/Salzburg. Wer bei Red Bull einen Vertrag unterschreibt, weiß: Eines Tages werde ich rasiert – ohne Schaum und mit stumpfer Klinge. Gerade setzte der Barbier von Salzburg, Firmen-Gründer Dietrich Mateschitz, Fußball-Chef Dietmar Beiersdorfer (Vertrag bis 2014) und RB-Salzburg-Coach Huub Stevens (bis 2012) vor die Tür. Frage aller Fragen bei RB Leipzig: Wer wird wann rasiert?
Nach Informationen der Leipziger Volkszeitung ist sich Mateschitz mit Peter Pacult handelseinig geworden. Der 51-Jährige Noch-Trainer von Rapid Wien soll nicht etwa die Nachfolge von Stevens antreten, sondern im Sommer RB-Leipzig-Coach Tomas Oral beerben! Ex-Nationalspieler Pacult ist eine Ikone von Rapid Wien, spielte in der Bundesliga für 1860 München und coachte auch schon mal Zweitligist Dynamo Dresden, hat also Ost-Erfahrung. Pacult ist ein Mann nach dem Geschmack von Dietrich Mateschitz: Unbeirrbar, selbstbewusst, redet nicht viel, lässt lieber Taten sprechen. Als Nachfolger von Gesamt-Fußball-Chef Beiersdorfer wird ein anderer Rapidler gehandelt. Alfred Hörtnagl, just zurückgetretener Sportdirektor der Wiener, hat gute Chancen auf den Job bei Red Bull.
Nach dem geräuschvollen Aus für Beiersdorfer müssen auch seine Getreuen um ihre Jobs bangen. Der Ex-Sportdirektor des Hamburger SV hat Kräfte um sich geschart, die er kennt, denen er vertraut. In New York, Salzburg und besonders in Leipzig wurden Hamburger Seilschaften wiederbelebt, kommen frühere Wegbegleiter zum Einsatz. Die RB-Leipzig-Scouts Bernd Legien und Hansi Kreische kommen vom HSV, RBL-Geschäftsführer Dieter Gudel war Beiersdorfers rechte Hand beim HSV, RBL-Sportdirektor Thomas Linke wurde von Beiersdorfer nach Leipzig delegiert. Die kommenden Tagen und Wochen werden es in sich haben.
Nachfolger von Stevens in Salzburg wird Techniktrainer Ricardo Moniz. Der Anfang vom Ende der Herren Stevens/Beiersdorfer vollzog sich im
Salzburger Wintercamp in der Türkei. Dort lieferten sich Stevens und sein Co-Trainer Eddy Achterberg in der Kabine eine Schlägerei. Dazu kam der sportliche Krebsgang. Neun Spieltage vor Schluss hinkt Topfavorit RB Salzburg der Tabellenspitze hinterher. Dietmar Beiersdorfer wurde in dieser Zeit nicht als Wegweiser ins Glück auffällig, hielt sich bedeckt. Dann zog Dietrich Mateschitz die Reißleine, die Millionen-Abfindung kostet den Mann nicht mal ein Wimpernzucken.
In Leipzig schlug die Nachricht ein wie eine Bombe, hinterließ laut merkwürdiger RB-Erklärung nicht mal Kollateralschäden. „Bei uns bleibt alles wie es ist“, teilte Pressesprecher Enrico Bach allen Ernstes mit. „Dietmar Beiersdorfer bleibt unser Vorstandsvorsitzender.“ Dieses Amt müsste der Gute dann aber ehrenamtlich begleiten. Dass Beiersdorfer mit einem Vorstandsamt bei seinem heiß geliebten Hamburger SV liebäugelt, ist noch nur ein Gerücht.
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