Leipzigs ungeliebte Bullen

  • Für Herrn "Tomaten auf den Augen und RedBull im Arsch" G.Schäfer von der LVZ:


    Leipzigs ungeliebte Bullen
    "Rasenballsport" - Geld alleine reicht offenbar nicht
    Quelle: ZDF-Sport.de


    Mit RB Leipzig will Brause-Milliardär Dietrich Mateschitz den deutschen Fußballmarkt erobern, scheut dabei keine Kosten und Mühen. Doch die Erfolgsstory gerät ein wenig ins Stocken. Im DFB-Pokal gegen Augsburg (Di., 19 Uhr) soll nun die Sensation her.


    Als vor zwei Jahren der weitgehend unbekannte SSV Markranstädt aus Leipzig seine erste Mannschaft plötzlich als "Rasenballsport" auflaufen ließ, war das Erstaunen groß. Doch schnell wurde aus Erstaunen Aufregung, der Fußballmarketingexperte Tobias Kollmann sprach sogar von einem "sportpolitischen Erdbeben".
    Erstmals in der Geschichte des deutschen Fußballs hatte mit "Red Bull" ein Konzern mit der mehr oder weniger unverhohlenen Absicht die deutsche Fußballbühne betreten, Spieler nur deswegen kicken zu lassen, um sein Produkt zu promoten.

    Fußballhunger

    Red Bull ging es bei seinem Engagenment nie um den Landesligisten Markranstädt, sondern um das nur elf Kilometer entfernte WM-Stadion in Leipzig. Und es ging dem Konzern um den fußballhungrigen Leipziger Zuschauer - dessen letztes Erstligaspiel nun schon über 17 Jahre zurückliegt. Der ambitionierte Plan: Mit einem mit ehemaligen Nationalspielern bestückten Kader in etwa acht Jahren in die Bundesliga aufsteigen.
    Jetzt sind fast drei Jahre vergangen, und RB konnte gerade einmal einen einzigen Aufstieg feiern. Der größte Erfolg der vergangenen Spielzeit war der Gewinn des Sachsenpokals. Auch in dieser Saison gilt Platz eins in der Regionalliga Nord noch lange nicht als sicher - erst am vergangenen Freitag reichte es gegen St. Paulis zweite Mannschaft nur für ein 1:1.

    Undurchsichtige Vereinspolitik

    Dabei war von Konzernseite her alles perfekt geplant. Neben dem geschätzten Etat von 100 Millionen Euro, den Red Bull nie dementierte, hatte der Getränkehersteller sein Vereinskonstrukt hermetisch gegen Störungen von außen abgeriegelt. Von den nur sieben stimmberechtigten Vereinsgründungsmitgliedern bildeten drei den alles bestimmenden "Ehrenrat", der ausschließlich mit Managern aus der Red Bull-Zentrale besetzt war.
    Ein Mitbestimmungsrecht der Basis gestaltet sich da eher schwierig. Fans können sich zwar um eine aktive Mitgliedschaft im Verein bewerben. Der vom Ehrenrat bestimmte Vorstand entscheidet dann über eine Mitgliedschaft. Wenn er sie ablehnt, muss er das nicht begründen. Zudem erhält das Mitglied sein aktives Stimmrecht erst nach einem Jahr. Das dürfte viele genauso abschrecken wie der 800-Euro-Jahresbeitrag, den der Vorstand 2010 beschloss.



    Keine Seele - keine Kontinuität
    Das seltsame Vereinskonstrukt löste Befremden aus, doch der Plan schien vorerst aufzugehen. Mit 22 Punkten Vorsprung dominierte RB die 5. Liga, stieg schon in seiner ersten Saison sofort auf - und entließ direkt nach Saisonende seinen Erfolgstrainer Tino Vogel.
    Red-Bull-Chef Mateschitz mache in Leipzig die gleichen Fehler, wie bei seinem "Red Bull Salzburg", war hinter vorgehaltener Hand in Leipzig zu hören - gemeint war der Druck, den Mateschitz ausübte.

    Kommen und Gehen

    Doch mit der Trainerentlassung kam eine wahre Personal-Zentrifuge in Gang: Im dritten Jahr agiert der Verein bereits mit dem dritten Trainer, dem dritten Sportdirektor und dem dritten Pressesprecher - Kontinuität sieht anders aus.
    Und weil derart seelenlose Fußballplanung für bodenständige Fans schwer zu ertragen ist, sieht sich RB Leipzig bundesweiter Verachtung ausgesetzt. Fest vereinbarte Testspiele gegen Hessen Kassel und Union Berlin sagten die beiden Traditionsvereine nach Fanprotesten wieder ab - und spielten am vereinbarten Termin lieber gegeneinander.

    Fans mucken auf

    Und jetzt - da RB leidlich gut in die Saison gestartet ist - zeigen sich auch in Leipzig unerwartete Probleme. Die eigene, mühsam aufgebaute Fanschar will nicht so, wie es vielleicht am Reißbrett in Österreich geplant wurde. "Rasenballisten" nennen sich jene, die den Verein mit Herz und Seele unterstützen wollen - die gnadenlose Dominanz der aufputschenden Brause aber ebenso entschieden ablehnen.
    Gerade diese lose Gruppierung dürfte es besonders treffen, dass der Verein den Namen "Rasenballsport" derzeit aus dem Erscheinungsbild verdrängt. Auf Spielplänen, Pressemitteilungen, Fanschals oder im Internet ist nur noch von den "Roten Bullen" die Rede. Noch nie hat wohl jemand so geschickt die DFB-Statuten unterlaufen.


    Aufmerksamkeit ist garantiert
    Doch der Konzern setzt unbeirrt auf den fußballhungrigen Leipziger Durchschnittszuschauer, den Familienvater, der mit seinen Kindern im großartigen WM-Stadion endlich Profifußball sehen will - ganz egal, unter welchem Namen die Leipziger Mannschaft aufläuft. Der steigende Zuschauerzuspruch macht dem Konzern Hoffnung.
    Am Dienstag dürften weit über 30.000 Fans ins Stadion strömen - zum Pokalspiel gegen einen Bundesligisten, das "Rasenballsport" bundesweite Aufmerksamkeit und Underdog-Sympathie-Punkte garantiert - unabhängig vom Ergebnis.

  • Warum muß man Samstags Morgens regelmäßig fast in die LVZ kotzen? Tausende RB - Dauerkarten etc. Die rechnen mit 10.000 Zuschauern ähm Konsumenten.
    Man sollte langsam echt mal dazwischenhauen. Vom Quatschen allein wird sich nichts ändern!
    Ein Kumpel meinte nur: "Umhauen, abziehen, fertig! Da kommt so Mancher nicht wieder!"
    Und irgendwo hat er Recht.

  • Und? Meinste die kommen dann alle zu Chemie?
    Lass doch diesen Komikern ihren Spass...
    Ich weiß nicht, warum man im Fussball immer anderen seine Meinung aufzwingen muss! :thumbdown:

  • sehr ehrlicher artikel, daher wohl eher selten...ich glaub, das mit der gewalt funzt so nicht. erstens wäre es falsch den "familienvater" "umzuhauen" und zweitens brauchste da bald ne armee an "umhauern"... wenn dann gezielte störungen von spielen, geht natürlich nur auswärts... rechtlicher hinweis: liebe bullen: natürlich distanziere ich mich entschieden gegen gewalt gegen andere menschen und/oder dinge! :streichel: