Sportvereinigung Wissenschaft, HSG Wissenschaft, SC Wissenschaft

Sportvereinigung Wissenschaft


Die Sportvereinigung Wissenschaft wurde im Juli 1951 gegründet. Sie war für die Betriebssportgemeinschaften Wissenschaft, Hochschulsportgemeinschaften Wissenschaft und Sportclubs Wissenschaft zuständig. Die SV Wissenschaft war dem Zentralvorstand der Gewerkschaft Wissenschaft zugeordnet und schloss die Sportler der Universitäten und Hochschulen zusammen. Mit Gründung des Deutschen Turn- und Sportbundes 1957 wurde die SV Wissenschaft aufgelöst und die untergeordneten Betriebssportgemeinschaften, Hochschulsportgemeinschaften und Sportclubs behielten den Namenszusatz Wissenschaft und das Wappen als Grundvariante bei.


Hochschulsportgemeinschaften Wissenschaft

Die Hochschulsportgemeinschaften Wissenschaft waren bis 1957 in der Sportvereinigung Wissenschaft organisiert. In den HSG´en Wissenschaft trainierten hauptsächlich Sportler der zivilen Hochschulen, die als Trägerinstitutionen die Finanzierung der HSG`en übernahmen. Überwiegend wurde das Wappen der Sportvereinigung Wissenschaft als Grundvariante verwendet. Die Hochschulsportgemeinschaften (HSG) waren neben den Betriebssportgemeinschaften (BSG) und den Sportgemeinschaften der Sportvereinigung Dynamo (Volkspolizei) sowie der Armeesportvereinigung Vorwärts (Kasernierte Volkspolizei / Volksarmee) seit 1949 Stätten des organisierten Sportwettkampfs. Jede Universität oder Hochschule in der DDR hatte ihre eigene HSG.

Die DDR-Sportführung veranlasste die HSG Halle zu einem Fußball-Schwerpunkt im Hochschulsport zu entwickeln. Dazu wurden 1951 die besten Fußballspieler aus den Hochschulsportgemeinschaften in Berlin, Leipzig, Jena, Rostock und Greifswald nach Halle delegiert. Obwohl sportlich nicht qualifiziert, wurde die neu gebildete Fußballmannschaft in den Spielbetrieb der zweitklassigen DDR-Liga eingegliedert. Dazu musste eine der beiden vorletzten Mannschaften aus den beiden Liga-Staffeln der Saison 1950/51 den Platz räumen. Das in Magdeburg ausgetragene Ausscheidungsspiel gewann die BSG Motor Nordhausen-West mit 7:0 gegen die BSG Einheit Wismar, die damit absteigen musste.

Sportclubs Wissenschaft

Sportclub Wissenschaft Halle und dessen Nachfolger

Im Februar 1955 wurde die HSG Wissenschaft Halle in den Sportclub Wissenschaft Halle umgebildet. Träger des SC Wissenschaft Halle war die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg.

Nachdem am 30. Juni 1958 aus dem SC Chemie Halle-Leuna der neue SC Chemie Halle gegründet worden war, wurde Wissenschaft Halle der Sportclub Status aberkannt und die Leistungssport-Sektionen in den neuen SC Chemie Halle eingegliedert. Dabei wurde auch die Sektion Fußball des SC Wissenschaft Halle dorthin delegiert und trat in der Rückrunde der Saison 1958 in der DDR-Liga als SC Chemie Halle II an. Obwohl die Mannschaft die Spielzeit mit Platz 4 beendete, musste sie in die drittklassige II. DDR-Liga absteigen, da die 1. Mannschaft des SC Chemie Halle aus der Oberliga abgestiegen war. Daraufhin machten die Sportfunktionäre eine Kehrtwendung und gliederten die Fußballmannschaft SC Chemie Halle II wieder der HSG Wissenschaft Halle an.

In der Saison 1963/64 wurde die Sektion Fußball der HSG Wissenschaft Halle aufgelöst und die Fußballmannschaften in die BSG Turbine Halle eingegliedert.

Sportclub Wissenschaft DHfK Leipzig

1954 wurde der leistungssportlich orientierte Sportclub Wissenschaft DHfK Leipzig gegründet.


Im Bemühen in Leipzig eine zukunftsträchtige Spitzenmannschaft im Fußball ins Leben zu rufen, wurde 1954 beim Sportclub Wissenschaft DHfK Leipzig eine Sektion Fußball gegründet, in der zwei Mannschaften zusammengestellt wurden. Die Spieler sollten von den wissenschaftlichen Erkenntnissen der Hochschule profitieren und künftig den Stamm für die Fußball-Nationalmannschaft bilden. Um die Mannschaften aufzustellen, wurden Spieler von anderen Mannschaften aus der gesamten DDR „delegiert“ – so die DDR-übliche Umschreibung für die Spielertransfers. In der Ersten Mannschaft wurden Spieler zusammengezogen, die zum großen Teil bereits in ihren vorherigen Vereinen im Männerbereich eingesetzt worden waren und dadurch über gewisse Erfahrungen verfügten. Die Zweite Mannschaft sollte dagegen Sammelbecken für hoffnungsvolle Nachwuchstalente werden. Die beiden Mannschaften des SC DHfK Leipzig wurden ohne sportliche Qualifikation sofort mit Beginn der Saison 1954/55 in die zweitklassige DDR-Liga als zusätzliche Neulinge eingestuft – der SC DHfK Leipzig I in die Staffel 3 (Region Südost) und der SC DHfK Leipzig II in die Staffel 2 (Region Südwest). Als sich nach Abschluss der Hinrunde abzeichnete, dass keine der beiden DHfK-Mannschaften das Ziel „Aufstieg in die DDR-Oberliga“ schaffen würde – und wegen der Reduzierung der DDR-Liga auf eine Staffel sogar die Drittklassigkeit drohte – wurden beide Mannschaften kurzerhand wieder aufgelöst. Die Spieler der Ersten Mannschaft wurden hauptsächlich auf die Mannschaften des ZSK Vorwärts Berlin und des zeitgleich mit dem SC DHfK Leipzig gegründeten SC Dynamo Berlin verteilt, der aus der Delegierung der Mannschaft der SG Dynamo Dresden in die Hauptstadt entstand. Den Platz des SC DHfK Leipzig I in der DDR-Liga nahm zu Beginn der Rückrunde die in Dresden verbliebene Mannschaft der SG Dynamo Dresden ein.

Die Zweite Mannschaft ging in dem frisch aus der Taufe gehobenen SC Vorwärts Leipzig über, der gleichzeitig auch deren Startrecht in der DDR-Liga wahrnahm.


Unabhängig vom mißratenen Fussballversuch ist der SC DHfK bis heute der erfolgreichste Sportverein der Welt.









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