Zur neuen Fußball-Saison 2016/2017 gelten in allen Spielklassen Deutschlands neue Richtlinien

  • Leipzig. Es ist die wohl größte Regeloffensive in der 130-jährigen Geschichte des International Football Association Board (IFAB), das man als die Legislative im Fußball ansehen kann. Allein die Vertreter des Gremiums beraten und entscheiden über die Änderungen der Regeln, die für alle ausgetragenen Spiele der FIFA bindend sind und als Grundlage für nationale Regelbücher gelten. Bereits bei der EM in Frankreich haben die Schiedsrichter ihre Partien nach den neuen Spielvorschriften geleitet. Seit Anfang Juli haben diese nun auch von der Bundesliga bis zur Kreisklasse Gültigkeit. Die wichtigsten auf einem Blick:
    Am meisten werden sich die Fußballfreunde darüber freuen, dass die sogenannte Dreifachbestrafung abgeschafft wurde. Wenn der Verteidiger oder Torhüter seinen Gegenspieler im Strafraum regelwidrig mit einer Notbremse zu Fall brachte, wurde bisher nicht nur ein Strafstoß verhängt, sondern der Abwehrspieler bzw. Torhüter auch noch mit der roten Karte des Feldes verwiesen und anschließend für minimum ein Spiel gesperrt. Laut den neuen DFB-Statuten reicht es jetzt aus, den „Übeltäter“ mit der gelben Karte zu verwarnen, sofern er vorhatte, den Ball zu spielen. Bei bewusstem Halten, Ziehen oder Stoßen gibt es allerdings nach wie vor Rot.
    Auch rund um den Strafstoß gibt es neue Regularien. Demnach ist es dem Schützen verboten, während oder nach dem Anlauf komplett abzustoppen. Wer stehen bleibt, wird künftig verwarnt und das gegnerische Team bekommt einen indirekten Freistoß zugesprochen. Verzögern ist hingegen erlaubt, wie der Italiener Leonardo Bonucci im EM-Viertelfinale gegen Deutschland regelkonform vorführte. Hier liegt vielleicht eine kleine Schwierigkeit für die Unparteiischen, denn zwischen abstoppen und verzögern ist es manchmal nur ein schmaler Grad. Ebenso der Torhüter muss sich einer Sache bewusst sein. Verlässt er die Torlinie zu früh und der Ball geht nicht ins Tor, wird er vom Schiedsrichter verwarnt und der Strafstoß wiederholt.
    Selbst bei Verletzungen gibt es eine interessante Neuerung. Muss ein Spieler nach einem Foul behandelt werden und der Gegner wurde deswegen verwarnt oder gar des Feldes verwiesen, darf bei kurzer Behandlungszeit (Richtwert: 20-25 Sekunden) diese auf dem Platz erfolgen, ohne dass der Verletzte anschließend das Feld verlassen muss, wie es bisher üblich war.
    Eine Änderung betrifft insbesondere den Schiedsrichter. Von nun an ist der zeitliche Beginn der Entscheidungsgewalt des Referees eindeutig geklärt. Der Unparteiische darf nicht nur direkt vor Spielbeginn, sondern ab der Spielfeldkontrolle Teilnahmeverweigerungen aussprechen. Sollte er einen Spieler vor dem Spiel ausschließen, darf die Mannschaft diesen noch ersetzen. Die Entscheidungsgewalt endet wie gehabt nach Verlassen des Spielfeldes, wenn das Spiel beendet ist.
    Außerdem: Der Anstoß muss nicht mehr nach vorn gespielt werden, die Mittellinie wurde in Abseitsangelegenheiten als neutrale Zone definiert und wenn ein Spieler seinen Schuh verliert, könnte er ab jetzt regelkonform ein Tor erzielen.
    Insgesamt kam das IFAB auf 95 Regeländerungen, mit denen sich die Schiedsrichter in der Sommerpause auseinandersetzen. Es wird sich zeigen, wie gut die neuen Vorschriften bei den Spielern ankommen.


    Quelle: Sportbuzzer


  • Man sollte vor allem eines erwägen,das jeder!! Verein eine eigene Spielstätte hat und ansonsten die Lizenz verweigern!!!