Schweinske Hallen-Cup Chaos in Hamburg

  • Quelle: http://www.magischerfc.de/wordpress/?p=6001


    Dieses Turnier verdient St. Pauli nicht.

    Und nun habt ihr gedacht, dass ich jetzt was über böse Fans schreibe und über Gewalttäter, die ausgeschlossen werden müssen. Oh ja, kann ich, denn auch ich habe heute Typen in braun-weiß gesehen, die einfach nur dämlich waren, die in der U-Bahn noch mit ihren Heldentaten „Digga, hab ich dem aber voll eine gegeben, du Digga, mit der Flasche, boa…“ geprahlt haben. Und ja, das nervt, das ist unsinnige Gewalt, das nervt nur. Nur das ganze wäre alles nicht passiert, wenn diese Hooligans in Uniform endlich mal zur Rechenschaft für ihr Versagen, für ihre Unfähigkeit und für ihre Dämlichkeit gezogen werden würden.


    Und auch der Veranstalter hat Schuld! Da wird von Seiten der aktiven St. Paulifans, ja namentlich USP vorgeschlagen, dass man doch Babelsberg und Chemie einlädt. Gegner zum singen, nicht zum boxen. Stellt euch mal die Halle vor. Wir mit 2000 Leuten, Babelsberg und Chemie mit jeweils 100. Die Halle hätte den ganzen Abend gekocht. Und es wären mehr Zuschauer gekommen, als so. Stattdessen lädt man sich den VfB Lübeck ein, der mit mit vielleicht 4 bis 6 „normalen“ Fans kommt und 80 Leuten, die auf der Lohmühle wahrscheinlich von ihren eigenen Ultras fangen würden, da aber höchstwahrscheinlich Stadionverbot haben. Typen, die mit „Deutsche wehrt euch, geht nicht zu St. Pauli“ bereits nach 2 Minuten des ersten Turnierspieles (!!!) klar machen, welches Geistes Kind sie sind, die nicht ein Banner mit haben und selbst beim Stand von 3-0 für ihr Team, zaghafte „VfB“ Rufe nicht mitsingen und stattdessen „Wir sind nur zum saufen hier“ brüllen.


    Später im Laufe des Abends dann auch noch „ZickZack Zigeunerpack“ und „SchwuleSchwule“. Reaktion des Hallensprechers nebenbei Null. Das nur mal so als Einschub.


    Okay, diese Typen kommen in die Halle, alle einheitliche Shirts, brechen sofort durch und werden nur von einer eher zufällig da rumstehenden Polizeieinheit daran gehindert, gleich rüber zu kommen. So ihr liebe Leser, habt nun den Taktikhut auf: Ihr habt 200 Kräfte vor Ort, ihr habt 80 Leute, deren erste Aktion ist einen Sturmversuch zu starten, ihr habt 1.000 Leute, die ziemlich derbe reagieren. Nun kommt die Meisterfrage, was macht ihr?


    Denkt mal in Ruhe drüber nach. Wie wäre es mit folgender Lösung: Den 80 Leuten stellt ihr 10 Beamte an die Seite, ohne Helm und locker formiert. Die 1.000 Leute kesselt ihr mit behelmten Kräften komplett ein. Wärt ihr jetzt nicht drauf gekommen? Die Hamburger Polizei schon.


    Nachdem das Spiel St. Pauli 2 VfB Lübeck also 3-3 geendet war, was macht ihr dann? Die Hamburger Polizei hatte folgende Lösung: Die 1.000 lasse ich weiterhin eingekesselt, die 80 lasse ich nun vollkommen unbeaufsichtigt. Dies durfte dann als erstes ein Fan auf der falschen Seite fressen, der erstmal ein fairen 15 gegen Einen angeboten bekommen hat und obwohl er dieses Angebot nicht angenommen hatte, erstmal ordentlich einen abbekam. Gerettet wurde er nicht etwa von der Polizei, sondern von einem mutigen Journalisten, der dazwischen ging. So ist dann nicht viel passiert, aber das hatte nur etwas mit Glück zu tun.


    Ihr kennt die Alsterdorfer Sporthalle? Wie würdet ihr als Polizei verfahren? Würdet ihr beide Seiten auf das (nicht trennbare und verdeckt liegende) Klo gehen lassen? Würdet ihr da vier Ordner zur Absperrung stehen haben? Würdet ihr Kleingruppen unbeaufsichtigt da hin gehen lassen? Würdet ihr nicht? Sorry, ihr seid für den Hamburger Polizeidienst nicht geeignet. Und nun das kleine Einmal Eins der Fußballrandale. Lenk die Polizei ab und gehe dann deinem eigentlichen Ziel nach. Perfekt und elegant vorgeführt von Lübeck. Es rappelt ein bisschen im Klo, alles guckt dahin und da ja kein Polizist mehr auf meiner Tribüne ist, spazier ich in aller Seelenruhe um die Halle, gehe über die Tribüne, bis ich bei den Bannern bin und fang an die in aller Seelenruhe zu klauen.


    Und hier kotzt mich einfach auch die Darstellung der Presse an, die den Sport genau so kaputt macht. Es ist eben keine Auseinandersetzung rivalisierender Fans, es ist kein gleich verschuldetes Ding, sondern es gibt hier GANZ KLAR Aktion und Reaktion. Und die Reaktion ist aus juristischer Sicht dumm, aber sie ist verständlich, man greift zur Selbsthilfe und ballert auf die Lübecker ein, weil man sich nicht einfach so das Banner klauen lassen will.


    Um es mal ganz klar zu sagen: Ab jetzt versucht die Hamburger Polizei nur noch mit massiver Gewalt gegen alles, was da rum stand ihre super dämlichen Fehler zu korrigieren. Denn anstatt den Bannerklau zu verhindern. Eine Sache, die ständig gemacht wird, wo szenekundige Beamte SOFORT das Problem hätten sehen MÜSSEN, wenn sie denn auch nur einen Cent wert sein wollen. Sprich: Das muss doch klar sein.


    Und nun kommt es, wie es kommen muss. Die 1.000 drehen durch, die Polizei knüppelt in alles rein und sprüht wahllos Pfeffer in die Leute. Berichte von Kindern, die ohnmächtig zu Sanis getragen werden, gibt es später. Ich kann es nicht nachprüfen, aber 10 Verletzte scheint im Hinblick auf die Menge von Krankenwagen vor der Halle deutlich zu wenig.


    Es scheppert und nun wird es auch bei uns problematisch. Zu wenig Leute bewahren einen kühlen Kopf, zu wenig haben das Sagen, Basisdemokratie versagt in solchen Momenten (oh man, ich klinge wie Ben). Es bricht Chaos aus und in Kleingruppen und in wilden Zusammenschlüssen wird sich an der Polizei abgearbeitet. Ein Kampf, den man nicht gewinnen kann. Ein Plan, ein sinnvolles Handeln, ein kühler Kopf wäre hier viel besser und auch folgenloser. So kommt es in der Halle und außerhalb der Halle noch zu ganz vielem unübersichtlichem gerenne und pfeffergespräye. Und viele Leute werden kontrolliert oder in Gewahrsam genommen. Nur die Lübecker, die feixen sich einen und fahren mit dem Bus davon. Ich bezweifele ganz stark, dass auch nur einer von denen mit Pfeffer und/oder Ingewahrsamsnahme Bekanntschaft gemacht hat.


    Nochmal: auch bei uns genügend Leute, die Bock hatten, die sich prügeln wollten, die nur darauf gewartet haben, aber es bleibt dabei: Der Angriff, die Aktion ging nicht von St. Pauli aus. Und schon gar nicht von USP oder so. Und diese hätte simpelst von der Polizei verhindert werden können. Und ohne diesen Auslöser behaupte ich jetzt einfach mal, dass die vernünftigen Leute die unvernünftigen bei uns im Griff gehabt hätten.


    Im Rahmen des Hin- und Her leidet noch der VIP Raum, die Alsterdorfer Halle leidet auch noch ordentlich. Draußen dann großes sammeln, Ratlosigkeit und entsetzen.


    Die Polizei kesselt noch, will dann den Bramkamp (Straße, an dem die Alsterdorfer Sporthalle liegt) räumen, sperrt dafür den Ring 2, beim rangieren ballern dann noch zwei Fahrzeuge gegeneinander, es fahren unzählige Rettungswagen, Leute werden mit Wasser behandelt gegen Pfeffer. Chaos.


    Danach geht es in einem Wanderkessel nach Lattenkamp (stand mal Langenhorn, das ist natürlich falsch). Als jemand der Polizei nicht schnell genug geht und noch sagt, dass er wegen Knieproblemen nicht schneller kann (und der hinkte wirklich), da wird er auch schon geschubst und an ein Auto gedrückt. Es kommt wieder zu Gerangel. Auch hier wieder unfassbar, wie die Polizei agiert.


    Lattenkamp (in einer früheren Version stand hier Langenhorn, Lattenkamp ist natürlich richtig, danke an den Kommentator) dann alle mit Polizeibegleitung in die Bahn Richtung Innenstadt. Ich bin bedient und nehme die andere Richtung, aus dieser steigen 6 oder 8 Prolls, die laut „Scheiß St. Pauli“ rufen. Die Polizei steht daneben und guckt Löcher in die Luft, die Typen gehen in Richtung Treppe, brüllen weiter. Gehen an Polizisten vorbei, die machen nix. Und natürlich knallt es nochmal. Man muss sich echt fragen: Warum werden solche Leute nicht sofort eingekesselt? Warum können die da eine gefühlte Ewigkeit sich produzieren?


    Das Turnier wird abgebrochen und nein, es sind nicht Chaoten schuld, es sind Veranstalter Schuld, die Vereine wie die Rauten und Lübeck einladen, anstatt wirklich mal ein Turnier mit befreundeten Mannschaften auf die Beine zu stellen. Mensch, wir hätten nun mit Babelsberg, Chemie, ein zwei guten Dänen und dem Hamburger Hallenmeister eine fette Party feiern können.


    Schuld ist die Polizei, die es nicht schafft 80 Lübecker davon abzuhalten „unser“ Turnier zu stürmen, wilde Sau zu spielen und die Gewaltspirale in Gang zu setzen. Weniger Pfefferspray und mehr denken und Taktik. Das würde ich mir von der Polizei wünschen. Seitdem es dieses unsägliche Pfefferspray gibt, wird echt nicht mehr nachgedacht, sondern einfach nur gesprüht. Folge ist nie eine Beruhigung der Situation, sondern immer nur eine Eskalation. Weg mit dem Zeug und hin mit wirklich denkenden Einsatzleitern.
    Nächstes Jahr bitte ein Turnier in der Budapester Straßen Halle mit Babelsberg, Chemie, St. Pauli II, Hansa 10/11 und Bayern III. Das macht mehr Spaß. Hermann Klauck, bitte übernehmen sie.
    Ich schreibe die ganze Zeit von „Lübeckern“, das ist logischerweise klar verkürzt, da von vielen Leuten u.a. auch Lokalrivalen Hools erkannt wurden, ich habe das jetzt mal verkürzt, damit das lesbarer ist.




    Anmerkung: Kennt man Irgendwie von den Leipziger Hallenturnieren in Messehalle7 .
    P.S Chemie würde nicht bloß mit 100 Leuten kommen

  • Nun, wenn wir ehrlich sind, sieht man solche Schnappschüsse öfter. Meineserachtens schwierig, da Absicht zu unterstellen.
    Beispiel:
    Dass die Lübecker Hoolszene faschodurchsetzt ist, steht davon abgesehen außer Frage.

  • Es wahren aber nicht nur Lübecker sondern auch HSV-Hools die Bundesweit Stadionverbot haben und der rechten Szene zugeordnet werdeen dabei.

  • Dass es unter den Lübeckern eine ganze Reihe unsympathische Zeitgenossen gibt, musste ich mal in einer Hamburger S-Bahn feststellen. Auf dem Weg zum Derby HSV II vs. St. Pauli I sprach mich eine Horde von Lübeckern auf meinen grün-weißen Button an. Die ganze Fahrt wollten die mir ein schlechtes Wort über die "Zecken" entlocken und mich unbedingt in den HSV-Block mitschleifen. Aus purer Angst habe ich mich sehr indifferent verhalten, auf eine Verabredung verwiesen und mich am Ziel ganz schnell abgeseilt. Richtig aufgeatmet habe ich erst, als ich dann zwischen 10.000 Braun-Weißen stand.

  • Nun, wenn wir ehrlich sind, sieht man solche Schnappschüsse öfter. Meineserachtens schwierig, da Absicht zu unterstellen.
    Beispiel:
    Dass die Lübecker Hoolszene faschodurchsetzt ist, steht davon abgesehen außer Frage.


    Zu Deinem Bild ein wenig offtopic:


    LVZ von heute:
    Verunglimpfung
    Wulff verzichtet auf Strafverfolgung


    Dresden (dpa). Bundespräsident Christian Wulff verzichtet überraschend darauf, einen 45-Jährigen aus Sachsen wegen Verunglimpfung zu belangen. Wulff habe die für die Strafverfolgung erforderliche Ermächtigung zurückgenommen, teilte das Landgericht Dresden gestern mit. "Er hat keine Gründe angegeben", sagte ein Gerichtssprecher. Die für heute angesetzte Verhandlung vor der Staatsschutzkammer des Landgerichts wurde abgesagt.
    Der Mann aus Zittau soll Ende 2010 auf seiner Facebook-Seite ein Foto von Wulff und dessen Frau veröffentlicht haben, in das nachträglich ein Hitlergruß hineinretuschiert wurde. Mit Wulffs Verzicht auf Strafverfolgung ist die Angelegenheit aber noch nicht erledigt. Nach Angaben des Gerichtssprechers muss nun außerhalb einer Hauptverhandlung geklärt werden, ob der Vorwurf der Verwendung von Kennzeichen verfassungsfeindlicher Organisationen weiter verfolgt wird.
    :kringel:

  • Sogenannte


    Nachdem weite Teile der Presse darum wetteifern, wer das jeweilige Niveau noch unterbieten kann und die Polizei eine Lügengeschichte nach der anderen auftischt, kommt nun auch noch die Politik ins Spiel. Die CDU zieht jetzt ins Gefecht.Und setzt sich gleich mal direkt ganz nach vorne ab.
    Kai Voet van Vormizeele äußert sich wie folgt:


    Pressemitteilung


    Am besten gefällt mir folgende Passage: „Ich erwarte, dass der FC St.Pauli seinen sogenannten Sicherheitsbeauftragten Herrn Brux umgehend ablöst.“


    Ganz groß. Neben „sogenannten Fans“ gibt es jetzt also auch einen „sogenannten Sicherheitsbeauftragten“. Damit setzten wir uns doch mal deutlich von Vereinen wie Dresden und Frankfurt ab. Leider meinen die das wohl ernst. Und das von einer Partei, die aufgrund von ständigen Verstrickungen in Kredit-, Spenden-, Waffen-, Betrugs- und sonstigen Affären eigentlich als kriminelle Vereinigung angesehen werden müsste. Eine Partei, aus deren Reihen ein „sogenannter Bundespräsident“ kommt …


    Ich hoffe, der Verein knickt nicht ein und setzt sich weiter zur Wehr. Jetzt gilt es, geschlossen Seite an Seite zu stehen. Dann könnten wir vielleicht sogar gestärkt aus der Sache rausgehen. Aber wir sollten nicht einfach zur Tagesordnung übergehen. Wir stehen unter Beobachtung und dürfen uns nicht mehr viel erlauben. Jeder wird jetzt darauf aus sein, uns zu provozieren. Die Polizei und die Politik warten nur so auf den kleinsten Fehler. Ich hoffe, alle sind besonnen genug, den Gegnern nicht in die Karten zu spielen.



    Und zur Polizei sei noch kurz angemerkt:


    Am Freitag nach dem Turniertag sprach ein Polizeisprecher von Angriffen der rechten Arschlöcher als Auslöser.
    Danach waren es dann wir, die alles verursacht haben.
    Und heute lässt es sich auf einmal nicht mehr sagen und beide sind gleichzeitig angefangen?
    Einigt euch mal auf eine einheitliche Lügengeschichte. Ich komm nicht hinterher.


    Quelle: Der Kiesel-Blog

  • Sogenannte
    Ganz groß. Neben „sogenannten Fans“ gibt es jetzt also auch einen „sogenannten Sicherheitsbeauftragten“. Damit setzten wir uns doch mal deutlich von Vereinen wie Dresden und Frankfurt ab. Leider meinen die das wohl ernst. Und das von einer Partei, die aufgrund von ständigen Verstrickungen in Kredit-, Spenden-, Waffen-, Betrugs- und sonstigen Affären eigentlich als kriminelle Vereinigung angesehen werden müsste. Eine Partei, aus deren Reihen ein „sogenannter Bundespräsident“ kommt …
    Quelle: Der Kiesel-Blog


    Leider schreckt auch der Autor dieses Blogs nicht vor der Gleichmacherei zurück, die sonst den Medien vorgeworfen wird. Bei allen Dämlichkeiten in der CDU-Pressemitteilung - mit solchen Kommentaren wird nur die eigene Klientel bedient und nicht die fußballinteressierte Bevölkerung über Verfehlungen der Staatsmacht informiert.