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Sportvereinigung Lokomotive (1950 bis 1978)


Die Sportvereinigung Lokomotive wurde am 06.06.1950 gegründet. Sie war für die Betriebssportgemeinschaften Lokomotive, die Hochschulsportgemeinschaften Lokomotive und die Sportclubs Lokomotive zuständig. Die SV Lokomotive war dem Zentralvorstand der Industriegewerkschaft Eisenbahn zugeordnet und schloss die Sportler der Deutschen Reichsbahn und der Verkehrsbetriebe zusammen. Mit Gründung des Deutschen Turn- und Sportbundes wurde die SV Lokomotive den Bezirksorganisationen des DTSB gleichgestellt und 1978 aufgelöst. Die untergeordneten Betriebssportgemeinschaften und Sportclubs behielten den Namenszusatz Lokomotive und das Wappen als Grundvariante bei.



Betriebssportgemeinschaften Lokomotive 

Die Betriebssportgemeinschaften Lokomotive waren bis 1978 in der Sportvereinigung Lokomotive organisiert. In den BSG´en Lokomotive trainierten hauptsächlich Sportler der Deutschen Reichsbahn und zeitweise der Verkehrsbetriebe, die als Trägerbetriebe die Finanzierung der BSG`en übernahmen. Überwiegend wurde das Wappen der Sportvereinigung Lokomotive als Grundvariante verwendet. Nach der Auflösung des SV Lokomotive im Jahre 1978 behielten fast alle Betriebssportgemeinschaften den Namenszusatz Lokomotive und das Wappen als Grundvariante bei.


Sportclub Lokomotive dessen Nachfolger und der ausgegliederte Fussballclub

Der SC Lokomotive Leipzig wurde im Sommer 1954 als einer der ersten Sportclubs in der DDR (nach dem ZASK Vorwärts Berlin) gegründet. Er war das Leistungszentrum der Sportvereinigung Lokomotive , in der die Betriebssportgemeinschaften der Deutschen Reichsbahn zusammengefasst waren. Leipzig war als Standort des republikweit größten Personenbahnhofs (Leipzig Hauptbahnhof) und durch seine zentrale Lage in der DDR ein wichtiger Standort der Reichsbahn, was letztendlich ein Grund für die Ansiedlung des Sportclubs in der Messestadt war.

Für die Sektion Fußball des SC Lokomotive Leipzig wurde die Oberligamannschaft der BSG Chemie Leipzig übernommen. Nachdem die Chemie-Mannschaft 1953/54 Vizemeister geworden war, stellte man sie vor die Wahl, entweder künftig bei dem Schwerpunktklub der zentralen Sportvereinigung Chemie in Halle zu spielen (SC Chemie Halle-Leuna) oder dem in Leipzig neugegründeten SC Lok beizutreten. Die meisten Spieler, Trainer und Funktionäre entschieden sich für letztere Variante und wurden dadurch mit Wirkung vom 1. September 1954 zum SC Lokomotive Leipzig "delegiert". Der SC Lokomotive Leipzig übernahm damit ab der Saison 1954/55 den Oberligastartplatz der erfolgreichen BSG Chemie Leipzig.

Bei einer Umstrukturierung des Sportclubsystems Anfang der 1960er-Jahre wurde dann jedoch beschlossen, dass ein Sportclub pro Bezirk genügt. Infolgedessen fusionierten der SC Lokomotive und der SC Rotation Leipzig im Juli 1963 zum Bezirkssportclub SC Leipzig.

Die Fußballabteilungen der beiden Vereine waren in der Fußball-Oberliga vertreten, weshalb die BSG Chemie Leipzig neu gegründet wurde, um für die anstehende Saison 1963/64 die beiden Oberligastartrechte für Leipzig zu erhalten. Während sich dabei die Mannschaft des SC Leipzig als Fußballschwerpunkt aus den vermeintlich leistungsstärksten Leipziger Spielern zusammensetzte, bestand das Team der BSG Chemie Leipzig lediglich aus „nicht förderungswürdigen“ Spielern.

Die Aufgabe des SC Leipzig war die Ausführung vor allem von Mannschaftssportarten, während im benachbarten SC DHfK Leipzig vorrangig die Individualsportarten gefördert wurden. Beide Sportclubs existierten unabhängig voneinander.

Am 20.Januar 1966 wurde die Fußballsektion des SC Leipzig ausgegliedert und in den 1. FC Lokomotive Leipzig umgewandelt. Der Trägerbetrieb des 1. FC Lokomotive Leipzig war die Deutsche Reichsbahn.

Im Jahre 1993 wurde der Sportclub Leipzig entgültig aufgelöst.



 

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