David Vogt (l.) ist seit Wochen im Mittelfeld des Greifswalder FC gesetzt.
Der 23-Jährige kam vor der Saison vom SV Meppen.
Quelle: Ronald Krumbholz
Greifswalder FC bleibt optimistisch: „Wir haben ein
Fußballspiel verloren und nicht die Meisterschaft“
Der Greifswalder FC hat nach zwei Niederlagen in Serie die erste Delle in einer Saison voller Höhenflüge.
Der Regionalligist will gegen Chemie Leipzig zu alter Stabilität finden. Das sagt der Trainer.
Greifswald. Die Fußballer des Greifswalder FC befinden sich derzeit in einer ganz ungewohnten Situation in dieser Saison. Einen Monat ist der letzte Sieg in der Regionalliga Nordost inzwischen her. Ein Unentschieden und zwei Niederlagen stehen nach den vergangenen drei Auftritten zu Buche. Die 1:2-Niederlage im Spitzenspiel beim neuen Tabellenführer FC Energie Cottbus tat besonders weh. „Natürlich ist da erst mal keiner lachend rumgelaufen. Wir waren schon niedergeschlagen. Aber die Jungs können das sehr, sehr gut einschätzen, weil wir eine überragende Mannschaft haben“, beschreibt Trainer Lars Fuchs.
Führungsspieler bauen GFC-Team auf
Der Blick ist inzwischen wieder nach vorn auf den Saisonendspurt mit noch fünf Partien gerichtet. Als Nächstes kommt die BSG Chemie Leipzig (Sa., 20. April, Anpfiff 16 Uhr) ins Volksstadion. „Wir haben super Führungsspieler, die erkannt und vermittelt haben, dass noch gar nichts verloren ist. Wir haben ein Fußballspiel verloren und nicht die ganze Meisterschaft“, so Fuchs. Zwei Punkte fehlen zum Ligaprimus.
Einer dieser erfahrenen Führungsspieler stand am vergangenen Freitag (12. April) ungewollt im Mittelpunkt des Duells im Cottbusser Stadion. Torhüter Jakub Jakubov hatte bei einem Fernschuss aus gut 20 Metern danebengegriffen und so das zweite Energie-Tor von Tim Heike in der 17. Minute ermöglicht. „Der macht aber sofort weiter“, sagt Fuchs und lobt den 35-jährigen Schlussmann: „Er hatte drei Wochen wegen einer Krankheit nicht trainiert. Nach zwei Trainingseinheiten hat er sich in den Dienst der Mannschaft gestellt und ist reingegangen. Die Jungs haben ihm so oder so keinen Moment einen Vorwurf gemacht. Er hat uns auch so defensiv sehr viel Stabilität gegeben.“
Viererkette zurück beim Greifswalder FC
Diese Defensive war bei den Niederlagen gegen Hansa II (1:3) und in Cottbus der Knackpunkt. Die Gegentore fielen alle in der ersten Halbzeit durch gutes Umschaltspiel des Gegners. Nachdem er zuletzt aufgrund von Verletzungen und Sperren personell rotieren musste, ist Fuchs froh, dass seine Stammviererkette nun wieder komplett ist und fit zur Verfügung steht. Wichtig, um die sonst so sattelfeste Abwehr im Saisonendspurt zu alter Stärke zu bringen. Nur im Mittelfeld stehen nicht alle Akteure bereit.
„Noel Eichinger ist nicht bei einhundert Prozent. Ich glaube auch nicht, dass er das in dieser Saison noch schaffen wird, denn dafür braucht man Spiele. Trotzdem ist es eine super Option, ihn zu bringen“, sagt der Übungsleiter zur Situation des Leihspielers von Drittligist Jahn Regensburg. Jorik Wulff, dessen Spielintelligenz laut Fuchs gegen Chemie Leipzig sehr geholfen hätte, fehlt wegen einer Gelbsperre. „Wir können im Training aber wieder elf gegen elf spielen. Das ist sehr wichtig, um auch eine Konkurrenzsituation auf gewissen Positionen zu erzeugen“, meint Fuchs, der positiv in das kommende Heimspiel geht.
Chemie Leipzig mit viel Erfahrung und Stabilität
Die Gäste sind derzeit Tabellenachter, spielen eine gute Saison. Vier der fünf letzten Partien gewannen die Sachsen – darunter 3:0 gegen den FC Energie. Das Hinspiel gegen Greifswald endete 0:0. Fuchs erwartet einen Gegner mit Selbstvertrauen und schnellem Umschaltspiel – die Schwachstelle des GFC in den vergangenen Wochen. „Wir werden unser System nicht umstellen – das ist unsere Art, Fußball zu spielen“, gibt Lars Fuchs selbstbewusst vor.
In einem Punkt sieht er die Leipziger klar im Vorteil: „Sie sind seit Jahren als Team zusammen. Das ist es, was uns in manchen Situationen noch fehlt. Sie spielen seit Jahren ein System, was ihnen Stabilität gibt. Wenn es nicht läuft, können sie das aber auch umstellen. Wir müssen am Samstag hellwach sein.“
(aus: Ostseezeitung vom 17.04.)
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