ZitatAbstiegsangst, Fan-Wut und ein am Boden zerstörter "Messias": Während Erzfeind FSV Mainz 05 in der Fußball-Bundesliga unaufhaltsam Richtung Europa stürmt, brechen bei Eintracht Frankfurt alle Dämme. Nach der bitteren 0:3 (0:3)-Pleite der Hessen im Rhein-Main-Derby rotteten sich vor dem Stadion in Frankfurt 200 gewaltbereite Hooligans zusammen und warteten wütend auf die Verlierer.
Warnschüsse der Polizei, 20 Festnahmen und eine Polizeieskorte für die Spieler - in Frankfurt tobte der Mob. Deshalb sagten die Hessen am Tag der Arbeit die für Sonntag und Montag geplanten Trainingseinheiten ab. Am Dienstag wird Daum dann mit seinem Team in ein Trainingslager reisen.
"Die Randalierer waren vermummt und haben sich verhalten wie die Verrückten. Das ist eine neue Form der Eskalation", sagte ein Polizeisprecher. Dagegen kritisierte die Fan-Gruppierung Frankfurter Ultras das Vorgehen der Polizei. "Wir wehren uns vehement gegen die Darstellungen, die Berichte zum Ablauf der Vorfälle entsprechen nicht der Wahrheit. Richtig ist, dass es zu einem Einsatz einer Schusswaffe von Seiten eines Polizisten kam. Wir stehen geschockt und fassungslos dieser Situation gegenüber."
Die Eintracht-Fans bestraften ihr Team schon vor den Ausschreitungen bei der Rückkehr nach Frankfurt mit Liebesentzug. Nachdem sie nach dem 0:2 durch Elkin Soto (38.) aus Frust einen Stock aufs Spielfeld geworfen hatten, drehten sie den Profis zu Beginn der zweiten Hälfte den Rücken zu und verließen anschließend in Massen vorzeitig das Stadion.
:respekt: Das ist noch Fanleben. Neben Lautern und teilweise Pauli zeigen die Eintracht Fans was Fussball früher ausmachte und was in vielen "Arenen" der 1.Bundesliga inzwischen verlorengegangen ist.