Landesliga 2011/2012

  • LVZ Halbserienbilanz Landesliga:


    Zuschauerzahlen und SSV sind top
    Sachsenliga boomt / Markranstädt souverän vorn / Grün-Weiße sportlich nur Mittelmaß


    Der Zuschauerzuspruch zur Sachsenliga explodierte in der Hinrunde buchstäblich. 41 743 Fans wollten im Herbst Landesfußball sehen - im Schnitt fast doppelt so viel wie 2010/11. "Schuld" daran hatten vor allem Chemie Leipzig und die SG Leutzsch. Doch Tabellenführer ist bei Saisonhalbzeit mit großem Vorsprung der SSV Markranstädt.
    Von Frank Müller
    Im Stadion am Bad schaut man entsprechend guten Mutes in Richtung Oberliga. Nur eine einzige Punktspielniederlage mussten die Markranstädter hinnehmen. "Selbst dieses 1:2 in Heidenau war unnötig, ebenso wie das einzige Remis, ausgerechnet beim Schlusslicht Markkleeberg", findet SSV-Trainer Jürgen Raab doch ein Haar in der Suppe, das er eigentlich nicht suchen wollte. "In allen anderen Spielen hatten die Jungs begriffen, dass sie immer alles abrufen müssen. Dann erreichen wir auch die Qualität, von der unsere 40 Punkte der Hinrunde und 43 aktuell zeugen", ist Raab überzeugt. SSV-Sponsor und Schatzmeister Holger Nussbaum findet die Herbstrunde des SSV ebenfalls gut. "Nur das Pokal-Aus stinkt mir. Bei Stahl Riesa muss man nicht rausfliegen." Ansonsten sei er aber mit Trainerstab und Mannschaft sehr zufrieden.
    Markranstädts Kicker sind übrigens nicht nur einsam an der Tabellenspitze, sondern ab dem neuen Jahr auch einsam im Verein. Durch den Weggang der letzten anderen Sportarten aus dem SSV wird dieser zum reinen Fußballclub. "Das ist einerseits schade", findet Nussbaum, "eröffnet anderseits aber neue Möglichkeiten. Diese Abteilungen waren übrigens innerhalb des SSV auch schon eigenverantwortlich."
    Das konkurrierende Duo aus dem Alfred-Kunze-Sportpark rangiert zur Winterpause im Tabellenmittelfeld. "Durchwachsen", findet Chemie-Vorstand Oliver Krause die bisherigen Leistungen seiner Mannen. Vor allem die einfachen Punktverluste ärgern ihn: "Gegen Plauen II, Hohenstein-Ernstthal oder die SG Leutzsch war eindeutig mehr drin für uns." Doch die Chemiker hatten zuweilen Ladehemmung, "mangelnde Durchschlagskraft" monierte Trainer René Behring immer wieder.
    Ungeachtet dessen war die BSG d e r Zuschauermagnet der Liga. 10 474 Fans pilgerten zu den Heimspielen der BSG, 1309 im Durchschnitt. Die zweitbeste Resonanz hatte die SG Leutzsch, die mit 549 pro Heimpartie zwar nicht einmal die Hälfte des grün-weißen Konkurrenten erreichte, aber dennoch den zweitbesten Zuspruch genoss und ebenfalls zu der großartigen Liga-Quote von fast 350 Besuchern pro Spiel beitrug. Sportlich steht die SG etwas besser als die BSG Chemie da. Für Trainer Dirk Havel sind die 26 Punkte durchaus eine akzeptable Ausbeute. "Es ist gelungen, uns zu etablieren, die Entwicklung des Teams ist gut", stellt Trainer Dirk Havel fest. "Aber es gibt Potenzial nach oben, uns fehlt noch die Reife."
    Deutlich ernüchternder fällt jedoch der Zwischenstand für die zweite Mannschaft von Rasenballsport aus. Coach Tino Vogel hatte schon vor dem letzten Match in Markkleeberg betont: "Wir müssen uns deutlich steigern, die Jungs sind gefragt, Ausreden zählen nicht mehr." Denn trotz naturgemäß häufig wechselnder Aufstellung verfügen die "Reserve-Bullen" doch über ein beachtliches Spieler-Reservoir, dem vor der Saison eine Position in der Spitzengruppe zuzutrauen war. Davon ist RB II momentan meilenweit entfernt. Auswärts schaffte Vogels Truppe in der Hinrunde keinen einzigen Sieg. Der gelang nicht einmal mit Beginn der Rückrunde, die am vergangenen Wochenende mit dem letzten Spieltag vor der Winterpause noch angerissen wurde. Es bräuchte schon eine Überdosis an Wohlwollen, um das glückliche 1:1 beim bereits abgeschlagenen Tabellenletzten in Markkleeberg als Startsignal für eine Aufholjagd zu interpretieren.
    Die Markkleeberger selbst stecken am tiefsten im Abstiegssumpf. Allerdings waren die Vorzeichen im Sportpark Camillo Ugi bei Saisonbeginn völlig anders als bei den "Bullen". Die Kickers litten unter zahlreichen Abgängen, die sie zum Teil besonders schwer trafen, weil sie erst kurz vor Ende der Wechselfrist zustande kamen. "Da konnten wir natürlich nicht mehr reagieren", bedauert Trainer Frank Baum. "Deshalb müssen wir mit einer ziemlich unerfahrenen Mannschaft klarkommen. Die Jungs geben sich zwar Mühe, aber ob das zum Klassenerhalt reicht, müssen wir sehen."
    Bislang sieht es nicht danach aus. Das wissen die Kickers auch und planen den "Fall B" mit ein. Seit zehn Jahren mischen sie auf Landesebene mit. Es wäre schade, wenn die Markkleeberger ausgerechnet in ihrem zehnten Landesliga-Jahr zum Absteiger würden.

  • LVZ von heute:
    Markkleeberg ist Wechselkrösus
    Sachsenliga-Schlusslicht mit den meisten Veränderungen in der Winterpause


    Leipzig. Die sechs Fußball-Sachsenligisten aus Leipzig und Umgebung nutzten die Winterpause bislang ganz unterschiedlich, um ihre Spielerkader " aufzupeppen ". Am meisten Bewegung gab es bei den Markkleeberger Kickers. Aber mehr notgedrungen, erklärt Hans-Joachim Haubold, Manager des Tabellenletzten: "Denn sechs der acht Spielerabgänge kamen berufs- oder ausbildungsbedingt zustande."
    So arbeitet Torwart Christoph Milkau jetzt in Berlin, Julian Adam in Luckenwalde. Beide waren nur ein halbes Jahr in Markkleeberg. Tom Kursawe verschlägt es nach Stuttgart, Patrick Ströhle zum amtierenden Landesmeister, zu Oberligist Fortuna Chemnitz. Immerhin haben die Kickers einigen Ersatz gefunden. So Torwart Florian Zitha von Grün-Weiß Wolfen. Der sachsen-anhaltische Landesligist ist genauso pleite wie Oberligist 1. FC Gera, aus dessen "Konkursmasse" Florian Matk kommt. Insgesamt stehen in Markkleeberg den acht Abgängen bislang sechs Neue gegenüber. Darunter auch Trainersohn Richard Baum, der zuletzt beim FC Oberneuland Bremen spielte und phasenweise in London tätig ist. Dazwischen will er den Kickers helfen.
    Die BSG Chemie musste zwar jüngst den "Abgang" von Präsident Oliver Krause verkraften (LVZ berichtete), vermeldet aber dennoch zwei Zugänge. Ob freilich Tom Prochaska vom Stadtligisten TuS Leutzsch eine Verstärkung ist, bleibt abzuwarten. Prochaska ist so etwas wie ein ewiges Talent, scheiterte auch schon bei einigen Vereinen. Als Krause noch im Amt war, sagte er zu der Verpflichtung: "Wir wollen ihm noch eine Chance geben."
    Ganz anders liegt der Zugang von Torwart Joachim Härtel vom hessischen Verbandsligisten SG Bad Soden. Der 26-jährige Torwart studiert in Leipzig und suchte einfach einen Verein. Mit Tom Baumgart verlässt mindestens auch ein Akteur die Chemiker, er geht zur SG Taucha. Wohin es Kevin Kittler verschlägt, ist hingegen noch offen. Mit Robert Gerber kehrt von Regionallist Germania Halberstadt ein Leutzscher zurück, allerdings zur SGL.
    Wieder zurück beim FC Grimma ist Marco Weichert und brachte vom Bezirksligisten SV Naunhof Benjamin Wagner (früher SV Tresenwald und FC Eilenburg) gleich mit. Außerdem wechselt Christoph Jackisch aus Taucha, also von der Parthe an die Mulde.
    Der FC Eilenburg begrüßt Erik Hiller von TuS Leutzsch neu im Aufgebot. "Außerdem suchen wir noch einen Offensivspieler", sagt FCE-Trainer Rico Winkler. Dagegen hat Stürmer Rico Drabon die Eilenburger nach einem halben Jahr wieder verlassen und ist nach Torgau heimgekehrt. Robert Kalex geht berufsbedingt zum Großenhainer FV (Bezirksliga Mitte). Am wenigsten tat sich bei Spitzenreiter SSV Markranstädt - kein Wunder angesichts des perfekten Sechstliga-Kaders. Einen Neuen gibt es dennoch: David Reich vom VfL Halle. Frank Müller

  • Dieser Spieltag wieder mit einigen Überraschungen die man so nicht erwartet hat.
    Die Größte ist wohl der 4:1 Sieg der 2.Rattenball beim Tabellendritten Heidenau. :whistling: 
    Aber auch den Punktgewinn des Tabellenvorletzten Grimma bei dem Tabellensechsten aus Lummerland konnte man so vorher nicht erwarten :kratz:
    Und das die Neugersdorfer die Görlitzer auf deren eigenen Platz mit 1:3 wegballern bestätigt die Entwicklung des Teams gegen Ende der Hinrunde-für mich einer der Top Aufstiegsfavoriten zumal Heidenau und Kamenz zu unbeständig sind.

  • Dieser Spieltag wieder mit einigen Überraschungen die man so nicht erwartet hat.
    Die Größte ist wohl der 4:1 Sieg der 2.Rattenball beim Tabellendritten Heidenau. :whistling: 
    Aber auch den Punktgewinn des Tabellenvorletzten Grimma bei dem Tabellensechsten aus Lummerland konnte man so vorher nicht erwarten :kratz:
    Und das die Neugersdorfer die Görlitzer auf deren eigenen Platz mit 1:3 wegballern bestätigt die Entwicklung des Teams gegen Ende der Hinrunde-für mich einer der Top Aufstiegsfavoriten zumal Heidenau und Kamenz zu unbeständig sind.


    Trägt die BSG Chemie ihre Heimspiele nicht auch in Lummerland aus ?

    Auch Dummheit sollte man fair beurteilen.
    Der Himmel grau und trist Wo Du jetzt auch bist Das, was war, scheint ewig lange her Das war unser Spiel Unser Vorhang fiel Geschichte bleibt, die nimmt uns keiner mehr Es ist schon lange her.
    Es war schön Einfach schön Endgültig vorbei, aber schön Winde dreh’n, Menschen geh’n Was war, kann uns keiner mehr neh’m Denk an unsre Zeit, sie war schön.

  • Ich packs mal hier rein. Stahl Riesa will sich auch wieder in BSG umbennenen:


    http://www.sz-online.de/nachrichten/artikel.asp?id=3019151


    Hoffe das Riesa in die Landesliga aufsteigt, das wäre doch ein richtiges Kultduell : Chemie Leipzig - Stahl Riesa ;)


    Der Trend geht generell immer mehr zu den alten DDR Namen, ich finds gut !

    FC Sachsen Leipzig/TuRa Leipzig/BSG Chemie Leipzig - 3 Namen , eine Tradition.


    Abstiech, Uffstiech - zwe mal Doitscher Meister - das ist die BSG Chemie.

  • Würde mich auch freuen! :daumen: Auch endlich mal wieder ein Spiel mit ernstzunehmender gegnerischer Fanschar. Sollte dann noch LokII in die Landesliga aufsteigen -so unmöglich ist das garnicht wenn man sich die Tabelle der Bezirksliga Nord anschaut-- dann gibt es auch endlich mal wieder ein RICHTIGES Derby in der nächsten Saison.
    Das mit den alten DDR Namen ist doch auch eine Identifikation mit seiner Tradition und seiner Gegend und Chemie war immerhin die Erste BSG die Ihren alten Namen auch ohne Trägerbetrieb wieder annahm -und das erfolgreich. Energie Cottbus hatte ja seinen alten Namen nie abgelegt :daumen: . Sollte jetzt noch Riesa nachziehen dann könnte das eine Lawine ins Rollen bringen , denn es gibt noch jede Menge ehemalige BSGn deren Fans mit den neuen Nachwende-Namen inzwischen garnicht mehr glücklich sind. Mir fällt da spontan Sachsenring Zwickau oder Wismut Aue ein, denn FSV oder Erzgebirge klingt ja nun als Name vor dem Ort wirklich mehr als Bescheiden ...