Gretchenfrage

Es würde wohl besser passen wenn man zu folgendem Beitrag ein Extrathema aufmacht denn diese Vergleicherei der Situationen bei Chemie und Lok hinkt doch gewaltig.

Examiner schrieb:

Ich kann mich an Spiele erinnern die waren weitaus brisanter als das gegen die Kickers. Diese wurden auch ohne Probleme abgearbeitet. Da hier niemand sagen kann wieso es ein Sicherheitsspiel ist sollte man es auch nicht dazu machen. Besucht einfach das Spiel egal ob nun auch noch Lok am anderen Ende der Stadt spielt. Es ist traurig genug das man dort die 4000 ZS anpeilt und hier ist man über eventuell 600 schon froh. Schade.

Warum ist das eigentlich so?
Zuerst muß man festhalten das Lok nach seiner Neugründung in Folge der viel früheren VfB - Insolvenz vereinsentwicklungstechnisch ein paar Schritte vorraus ist. Zum anderen wurde dieser Verein von Anfang an seitens der Presse in Leipzig, sei es nun Bild oder LVZ, aktiv gehypt. Bei einigen Journalisten aus Sympathie zum neuen Underdog, bei anderen um vielleicht die Geldgeber bzw. "Macher" des damaligen FC Sachsen anzustacheln noch mehr Geld zu investieren und noch teurere (abgehalfterte) Profis zu verpflichten. Dasselbe quasi wie beim VfB, nur etwas später. Nach dem Untergang des VfB setze quasi eine Trotzlawine im blau gelben Lager der Stadt ein und, jetzt kommt das Wichtigste, man zog in Probstheida an einem Strang! Niemand kam, und gründete kurz vor Knapp eine SG Probstheida, auch wenn diese blau gelbe Einheit den Nachteil hatte, das sich auch vermehrt braune Kameraden im Umfeld einisteten, ja die Gunst der Stunde nutzten um ihre Leute (z.B. Jung - Nazis, Nazi - Hools) in einflußreiche Stellungen zu bringen. Zu dieser Zeit trudelte der FC Sachsen gerade ins Verderben. Kölmel bekam immer mehr Macht, installierte Lonzen/Schlörb im Verein, pumpte Unmengen an Geld in den Verein, verhandelte erstmals mit Großinvestoren (u.A. RB), ja und die Mannschaft kickte nach dem Boykott der Ultras/Fans vor nur noch teilweise 800 Zuschauern und weniger im Zentralstadion. Fußballtechnisch wars teilweise schlecht bis unerträglich. Wie es weiterging ist bekannt. Fakt ist. Bei allen Problemen die Lok des immernoch stark vertretenen rechten Fanklientel wegens hat, so haben sie sich manch internen Heckenschützen, Klüngelbanden, Quertreibern und oder Möchtegernsonnenkönigen sofort entledigt, zeigten RB die rote Karte und polieren gerade ihr kaputtes Image über die sportliche Leistung der Mannschaft. Das alles, während in Leutzsch weiterhin Englein und seine Heckenschützen kräftig Anti - BSG Chemie Propaganda verbreiten, Hinterzimmerklüngellanden welche anstatt die Verantwortung für jahrelange private Vorteilsname, Sumpf und Verstrickungen zu übernehmen, lieber aus Trotz und falschen Stolz ihren SGLLschen Privatverein unter dem Deckmantel eines "Jugendvereins" hypen.
Das alles mit Geld von dem Keiner weiß ob es überhaupt vorhanden ist bzw. wer dafür aufkommt. Von diesen ganzen Dingen wurde Lok insgesamt gesehen verschont (vor allem hinsichtlich der anvisiereten "Marktbereinigung" für Red Bull), mal abgesehen von diversen Personen im Vereinsumfeld und deren Hang für "Action" sowohl in sachen Fußball als auch brauner Politik. Die
"Actionfraktion" gabs ja schon zu VfB - Zeiten und ist demzufolge nichts Neues. Traurig, das ein paar dieser Angesprochenen, gerade Jene mit Hang zur braunen Politik, auch "gute Bekannte" bei dem anderen grün - weißen Verein sind. Bezogen auf Einzelpersonen.

Fazit:
Man hätte von Anfang an, bzw. nach dem ableben des FC Sachsen eine gemeinsame BSG Chemie vor vielleicht 2000 Anhänger haben können (Zahl fiktiv) aber diese Chance, und wenn ich mich wiederhole, wurde mit der Gründung der SGLL und der Uneinsichtigkeit der dort derzeit handelten Personen vertan. Von daher ist die Gesprächsbereitschaft/Kompromissbereitschft auf Grund so mancher diverser Vorfälle (Verleumdungen, Lügen, Hetze) bei vielen aktiven Fans der BSG Chemie Leipzig so ziemlich am Nullpunkt. Die Nachwuchskooperation mit dem TuS Leutzsch ist somit nur folgerichtig und wird hoffentlich mittel- und langfristig Früchte tragen!

P.S. Alles hier Geschriebene ist mein rein persönlicher Eindruck!

Dass in Bezug auf den Umgang mit Verbänden und Polizei Kompromisse eingegangen werden müssen - dabei bitte nicht die beiden Stellungnahmen vergessen, die der Verein in dieser Saison veröffentlicht hat, zudem werden auf den Sicherheitskonferenzen durchaus negative Aspekte der polizeilichen Arbeit zur Sprache gebracht -, hast du (DEFENS) ja bereits richtig festgehalten.

Zwei Anmerkungen trotzdem:
1) So sehr ich die Freiheiten des 99'ers geschätzt habe und nun vermisse: Die Jugendlichen sollten schon wegen Fußball und Chemie in den AKS kommen und nicht wegen Pyroshows.
2) Ich denke, die Abgrenzung von "Vereins"modellen á la RB könnte bei Chemie größer nicht sein. Dafür braucht man sich nur mal anzusehen, wer hier unzählige Aufgaben im Verein übernimmt, nämlich keine hochbezahlten Marketingstrategen, sondern ganz "normale" Fans.
Nur weil Chemie-Fans nicht alle zwei Wochen in den Schlagzeilen stehen, weil sie mal wieder irgendwelche RB-Familienväter abgezogen oder mal wieder die LE Bulls-Fahne entwendet haben, bedeutet dies noch lange nicht, dass wir mit RB kuscheln.

Das mit dem Bier trinken nach dem Spiel ist eigentlich auch kein Problem. Viele entspannen danach noch in der Stadiongaststätte oder vor dem Geschäftsstellengebäude bei einem kühlen Blonden.
An der Einlass- und Securitysituation arbeiten wir noch.

Die Ursache für die geringen Zuschauerzahlen dürfte wohl eher bei Schlüsselereignissen wie der Niederlage in Eilenburg vor mehr als 600 Chemikern zu suchen sein.